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Firmennachrichten

Eine neue Vollkeramik-Generation

In vielen Zahnarztpraxen und Dentallaboren wird ein Großteil der vollkeramischen Restaurationen aus Zirkonoxid gefertigt, da diese Materialklasse sowohl eine hohe Festigkeit als auch eine ansprechende Ästhetik aufweist. Bereits in der Vergangenheit wurde seitens der Materialhersteller die Entwicklung unterschiedlicher Transluzenzstufen bei Zirkonoxiden vorangetrieben. Eine höhere Lichtdurchlässigkeit, sprich Transluzenz, ging bisher jedoch mit einer reduzierten Belastbarkeit einher. Auch ein schichtweiser Aufbau von Materialrohlingen in verschiedenen Farbabstufungen ist ein guter Ansatz, entspricht letztlich aber eben doch nicht der natürlichen Zahnstruktur.

. F. und G. Narducci
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Mit der Einführung von IPS e.max ZirCAD Prime von Ivoclar Vivadent, stellte sich uns die Frage, ob dieses Material ein Lösungsansatz für die bisherige Problematik – Festigkeit und Ästhetik in Kombination – gefunden wurde. Laut Hersteller vereint IPS e.max ZirCAD Prime aufgrund seiner „Gradient Technology“ (GT) eine sehr hohe Festigkeit und eine gewünschte erstklassige Ästhetik dank folgender Eigenschaften:

  1. Hochtransluzentes 5Y-TZP Zirkonoxid (650 MPa*) für den Inzisalbereich und hochfestes 3Y-TZP-Zirkonoxid (1200 MPa*) für den Dentinbereich sind in nur einer Disc vereint.
  2. Stufenloser, schichtfreier Farb- und Transluzenzverlauf innerhalb des Materials dank einer speziellen Fülltechnologie.
  3. Eine durch „Cold Isostatic Pressing“ (CIP) erzielte Gefügestruktur optimiert zusätzlich die Transluzenz und sorgt für eine sehr hohe Passgenauigkeit.

Praxistauglichkeit auf dem Prüfstand

Unsere Praxis ist digital ausgerichtet – mit eigenem DVT-Gerät, CAD/CAM-Fräsmaschine etc. Um unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, interessieren wir uns für neue, vielversprechende Behandlungsmethoden und Materialien und versuchen immer auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten zu sein. Unsere Leidenschaft gilt speziell der Realisierung hochästhetischer metallfreier Versorgungen. 2 Erstanwendungen sollten zeigen, ob IPS e.max ZirCAD Prime in unserem realen Praxisalltag hält, was dessen Gradient Technology in der Theorie laut Hersteller verspricht. Da das Tagesgeschäft in der prothetischen Zahnheilkunde vor allem Einzelkronen und dreigliedrige Brücken umfasst, wurden zwei entsprechende Patientenfälle gewählt.

Fallbeispiel 1

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Bei diesem Fall handelt es sich um einen Patienten, der mit Schmerzen in unserer Praxis vorstellig wurde: Eine bestehende Metallkeramikversorgung von 45 auf 47 war frakturiert. Hier bot sich eine vollkeramische, monolithische Neuversorgung als valide Alternative an. Grundsätzlicher Vorteil der Vollkeramik ist, dass keine subgingivale Präparation notwendig ist, um einen metallischen Restaurationsrand zu verbergen. Ein großer Vorteil monolithischer Restaurationen liegt in der Minimierung/Vermeidung von Keramikabplatzungen. Die Abbildungen 1a bis f zeigen die Versorgung des Patienten mit einer dreigliedrigen Seitenzahnbrücke aus IPS e.max ZirCAD Prime.

Abb. 1a: Die 3-gliedrige Brücke wurde aus IPS e.max ZirCAD Prime gefräst. F. und G. Narducci
Abb. 1a: Die 3-gliedrige Brücke wurde aus IPS e.max ZirCAD Prime gefräst.
Abb. 1b: Ohne jegliche Bearbeitung zeigt sich nach dem Sintern ein natürlicher stufenloser Farbverlauf. F. und G. Narducci
Abb. 1b: Ohne jegliche Bearbeitung zeigt sich nach dem Sintern ein natürlicher stufenloser Farbverlauf.
Abb. 1c: Bei der Einprobe überzeugt die Brücke durch eine auf Anhieb exzellente Passung. F. und G. Narducci
Abb. 1c: Bei der Einprobe überzeugt die Brücke durch eine auf Anhieb exzellente Passung.
Abb. 1d: Die Individualisierung erfolgt mit dem universellen Malfarben- und Glasursortiment IPS Ivocolor. F. und G. Narducci
Abb. 1d: Die Individualisierung erfolgt mit dem universellen Malfarben- und Glasursortiment IPS Ivocolor.
Abb. 1e: Restaurationen aus IPS e.max ZirCAD Prime können konventionell oder wie hier selbstadhäsiv befestigt werden. F. und G. Narducci
Abb. 1e: Restaurationen aus IPS e.max ZirCAD Prime können konventionell oder wie hier selbstadhäsiv befestigt werden.
Abb. 1f: Noch schnell auf Hochglanz poliert – z. B. mit OptraGloss – und die Versorgung ist fertig. F. und G. Narducci
Abb. 1f: Noch schnell auf Hochglanz poliert – z. B. mit OptraGloss – und die Versorgung ist fertig.

Fallbeispiel 2

Der Patient zeigte sich in unserer Praxis mit einer Fraktur (bis in das zervikale Drittel) des rechten seitlichen Oberkiefer-Schneidezahns vor. Aufgrund einer zurückliegenden endodontischen Behandlung und Compositefüllung war die Zahnstruktur in regio 12 bereits geschwächt. In Anbetracht des geringen Platzangebots für die Neuversorgung und der funktionellen Dynamik des Patienten wurde entschieden, trotz der exponierten Lage eine monolithische Zirkonoxidrestauration einzusetzen. Die Abbildungen 2a bis g zeigen die Versorgung des Patienten mit einer Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime.

Abb. 2a: Nach Fraktur des endodontisch vorbehandelten Zahns wird für eine monolithische Vollkeramikkrone präpariert. F. und G. Narducci
Abb. 2a: Nach Fraktur des endodontisch vorbehandelten Zahns wird für eine monolithische Vollkeramikkrone präpariert.
Abb. 2b: Die Einzelzahnrestauration wird aus IPS e.max ZirCAD Prime gefräst. F. und G. Narducci
Abb. 2b: Die Einzelzahnrestauration wird aus IPS e.max ZirCAD Prime gefräst.
Abb. 2c: Die gesinterte Krone passt bei der Einprobe im Patientenmund perfekt. F. und G. Narducci
Abb. 2c: Die gesinterte Krone passt bei der Einprobe im Patientenmund perfekt.
Abb. 2d: Die Finalisierung in Maltechnik mit IPS Ivocolor erfolgt auf einem dem natürlichen Pfeiler nachempfundenen Stumpf aus IPS Natural Die Material. F. und G. Narducci
Abb. 2d: Die Finalisierung in Maltechnik mit IPS Ivocolor erfolgt auf einem dem natürlichen Pfeiler nachempfundenen Stumpf aus IPS Natural Die Material.
Abb. 2e: Auf dem Gipsmodell wird eine letzte Kontrolle der fertiggestellten Restauration durchgeführt. F. und G. Narducci
Abb. 2e: Auf dem Gipsmodell wird eine letzte Kontrolle der fertiggestellten Restauration durchgeführt.
Abb. 2f: Für die selbstadhäsive Befestigung eignet sich z.B. SpeedCEM Plus. F. und G. Narducci
Abb. 2f: Für die selbstadhäsive Befestigung eignet sich z.B. SpeedCEM Plus.
Abb. 2g: Die vollanatomisch gefertigte und lediglich bemalte Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime liefert eine überzeugende Performance ab. F. und G. Narducci
Abb. 2g: Die vollanatomisch gefertigte und lediglich bemalte Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime liefert eine überzeugende Performance ab.

Unsere Erfahrungen

Dank der hohen Festigkeitswerte von IPS e.max ZirCAD Prime konnten wir uns guten Gewissens für dessen Einsatz auch im kaulasttragenden Bereich bzw. auch bei ungünstig vorliegender funktionellen Dynamik entscheiden. Das Material kann zudem auch für weitspannige Brücken verwendet werden. Das sich nach inzisal verringernde Chroma bei steigender Transluzenz bildet die Zahnanatomie naturgetreu in einem fließenden Verlauf ab. Durch die höhere Opazität im Dentinbereich ist zu erwarten, dass etwaige Stumpfverfärbungen, selbst bei Minimalwandstärke, sehr gut abgedeckt werden.

Neben der reinen monolithischen Verwendung kann das Material im Labor auch mit der Verblend- oder Cut-back-Technik verarbeitet werden. Bereits durch die oberflächliche Charakterisierung in Maltechnik mit IPS Ivocolor sind individuelle, hochästhetische Ergebnisse möglich. Das ist ideal für alle Fälle, in denen funktionsbedingt Keramikabplatzungen zu befürchten wären oder aufgrund Platzmangels keine Verblendung möglich ist. Das Labor konnte die Arbeiten dank Schnellsinterung und effizienter Finalisierung zügig liefern; die hohe Passgenauigkeit reduziert zudem nachträgliche Einschleifmaßnahmen.

Fazit

So ästhetisch wie Lithiumdisilikat, so belastbar wie Zirkonoxid – IPS e.max ZirCAD Prime ist tatsächlich ein Material, das alles vereint. Von vergleichbaren Werkstoffen am Markt hebt es sich dank neuartiger Prozesstechnologie (GT) und durch vermeintlich kleine, aber eben doch entscheidende Details ab. Die Bewährungsprobe wurde erfolgreich bestanden – diese fortschrittliche Vollkeramik-Lösung passt perfekt zu unseren hohen Ansprüchen.

* Typischer Mittelwert der biaxialen Biegefestigkeit, F&E Ivoclar Vivadent AG, Schaan, Liechtenstein

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