Zahnerhaltung


Komposit-Restauration: zweistufig zu Hochglanz

Zahnärzte vereint bei der Politur von Kompositen der gleiche Wunsch: schnell und effizient Hochglanz zu erreichen. Wie viele Schritte dabei die Politur umfasst, praktiziert jeder anders. Am Markt gibt es eine Vielzahl von 1-, 2- oder 3-stufigen Systemen. Grundsätzlich ist alles erlaubt: 3-stufig, d.h. grobe Polierer zur Vorpolitur, mittlere Polierer zur Glanzpolitur und feine Polierern zur Hochglanzpolitur. Dr. Alexander Fumig, favorisiert ein 2-stufiges Komposit-Poliersystem von Komet Dental.

Herr Dr. Fumig, warum ist die Politur einer Komposit-Restauration eine Art „Königsdisziplin“?

Dr. Fumig: Ja, es ist tatsächlich die Königsdisziplin, denn Politur heißt ja nichts anderes, als dass wir eine Verdichtung der Oberfläche erzeugen. Man könnte es auch als eine Versiegelung begreifen. Und je glatter das Endergebnis, desto geringer das Risiko einer Plaqueakkumulation. Damit steht die Qualität der Politur in direkter Relation zur Langzeitprognose der Restauration. Das sollte man sich bei diesem Arbeitsgang immer wieder bewusst machen. Behandler und Patient haben in die Sanierung investiert; da sollten Langlebigkeit und Ästhetik höchste Priorität haben. Der Betrachter von außen nimmt den strahlenden Glanz wahr, der Patient spürt die Qualität, wenn er mit der Zunge darüber fährt. Ich möchte es einmal so zusammenfassen: Die Oberflächenrauigkeit ist nicht das einzige Indiz für die Qualität einer Oberfläche, aber ein sehr wichtiges.

Sie haben einen Patientenfall bildhaft dokumentiert. Würden Sie diesen beschreiben?

Dr. Fumig: Mit der Bissflügelaufnahme wurde bei der 25-jährigen Patientin eine distale Kontaktpunktkaries an Zahn 35 diagnostiziert (Abb. 1). Die Patientin entschloss sich für eine zahnfarbene Komposit-Restauration. Nach dem Anlegen von Kofferdam nutze ich zum Exkavieren zuerst einen birnenförmigen S-Diamanten von Komet mit dem grünen Ring, für die Formgebung (Abb. 2). Der ist durch seine Mehrkantstruktur unter der Diamantierung extrem abtragsstark. Anschließend greife ich zum Komet-Rosenbohrer H1SE (Abb. 3). Seine runde Schneide mit der scharfen Übergangsschneide ermöglicht mir immer ein schnelles, schonendes und vor allem vibrationsarmes Vorgehen. Da folge ich dem klassischen Prinzip und achte auf ein hartes Ergebnis. Mit dem Q-Finierer lässt sich der approximale Schmelzbereich gut präparieren. Pulpennahe Bereiche decke ich mit Dycal (Kalziumhydroxid-Liner) ab; bei großen Kavitäten folgt zusätzlich eine Unterfüllung mit Phosphatzement. Nach dem Positionieren der Teilmatrize wird diese im Kontaktpunktbereich sorgfältig adaptiert – ein breiter, physiologischer Kontaktpunkt ist sehr wichtig für die Langzeitprognose der Füllung. Nach dem Ätzen und Bonden gebe ich eine Schicht flowable Kunststoff (Grandioso Flow, Voco) an die approximalen Kavitätenränder, um eine sichere Füllung in diesem Bereich zu gewährleisten. Darauf folgt der schichtweise Auftrag mit Komposit (Grandioso, Voco).

  • Abb. 1: Bissflügelaufnahme: Die distale Kontaktpunktkaries an Zahn 35 ist deutlich erkennbar.
  • Abb. 2: Abtragsstark, dank der Mehrkantstruktur: Eröffnung des Zahnes mit dem S-Diamanten S6830L (Komet).
  • Abb. 1: Bissflügelaufnahme: Die distale Kontaktpunktkaries an Zahn 35 ist deutlich erkennbar.
  • Abb. 2: Abtragsstark, dank der Mehrkantstruktur: Eröffnung des Zahnes mit dem S-Diamanten S6830L (Komet).

  • Abb. 3: Anschließend Exkavation mit dem H1SE (Komet): Falls gewünscht, bietet Komet dieses Instrument auch mit einer grazilen Halskonstruktion an (H1SEM), die eine noch bessere Sicht auf das Arbeitsfeld ermöglicht.
  • Abb. 3: Anschließend Exkavation mit dem H1SE (Komet): Falls gewünscht, bietet Komet dieses Instrument auch mit einer grazilen Halskonstruktion an (H1SEM), die eine noch bessere Sicht auf das Arbeitsfeld ermöglicht.

Wie gehen Sie bei der Finitur vor?...

  • Abb. 4: Die Finitur erfolgt mit dem Q-Finierer H48LQ (Komet), der dank Spezialverzahnung eine beeindruckende Oberflächenqualität erzielt.

  • Abb. 4: Die Finitur erfolgt mit dem Q-Finierer H48LQ (Komet), der dank Spezialverzahnung eine beeindruckende Oberflächenqualität erzielt.
Dr. Fumig: Da differenziere ich: Wenn noch viel eigene Zahnhartsubstanz vorhanden ist, also kleine Flächen zu bearbeiten sind (wie im dokumentierten Fall), dann greife ich bei der Finitur gerne zu den Q-Finierern (Abb. 4). Diese feinen Hartmetallfinierer dienen mir quasi wie eine Leitschiene, weil sie mich spüren lassen, sobald ich auf die natürliche Zahnhartsubstanz treffe. Ich empfinde es sehr angenehm, wenn ich mich von einem Instrument derart an der Anatomie des Zahnes leiten lassen kann. Außerdem erziele ich durch die Spezialverzahnung bereits nach einer Finierstufe eine beeindruckende Oberflächenqualität. Q-Finierer hinterlassen Oberflächen mit Rauigkeiten um 1 ?m, arbeiten also deutlich feiner als rote Diamantfinierer, die Oberflächen von nur ca. 14 ?m erzielen. Dennoch greife ich bei der Ausarbeitung größerer Flächen zu Diamantfinierern, weil sich damit schneller arbeiten lässt – die Details erledige ich dann wieder mit den Q-Finieren.

... und bei der Politur?

Dr. Fumig: Ich gebe offen zu: Ich schlug mich in der Vergangenheit mit diversen Instrumenten herum, lange mit klassischen Silikonpolierern. Doch das waren alles schlechte Kompromisse, ich hatte keinen Polier-Masterplan. Mein Komet-Fachberater machte mich dann vor einem Jahr auf das 2-stufige Poliersystem im Set 4652 aufmerksam. Zuerst erfolgt die Vorpolitur mit den hellrosafarbenen Polierern (Abb. 5). Die Diamantkörnung dieser Polierer ermöglicht mir noch kleine Formkorrekturen, während gleichzeitig eine Vorpolitur der Oberflächen stattfindet. Mit den hellgelben Polierern erziele ich zum Abschluss dann den natürlich aussehenden Hochglanz (Abb. 6).

  • Abb. 5: Vorpolitur mit den hellrosafarbenen Polierern. Hier die kleine Flamme 94023M für die okklusale Fläche.
  • Abb. 6: Hochglanzpolitur mit dem hellgelben Polierer 94023F – der Clou liegt in der feinen Diamantkörnung, die in einer speziellen Bindung eingelassen ist.
  • Abb. 5: Vorpolitur mit den hellrosafarbenen Polierern. Hier die kleine Flamme 94023M für die okklusale Fläche.
  • Abb. 6: Hochglanzpolitur mit dem hellgelben Polierer 94023F – der Clou liegt in der feinen Diamantkörnung, die in einer speziellen Bindung eingelassen ist.

  • Abb. 7: Das relativ dünne Rad 94026M erschließt die Approximalflächen. Abschließend erfolgt auch hier die finale Hochglanzpolitur mit dem hellgelben Rad 94026F.
  • Abb. 8: Ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis.
  • Abb. 7: Das relativ dünne Rad 94026M erschließt die Approximalflächen. Abschließend erfolgt auch hier die finale Hochglanzpolitur mit dem hellgelben Rad 94026F.
  • Abb. 8: Ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis.

Welche Formen kommen wann zum Einsatz?

Dr. Fumig: Es gibt vier auf die Anatomie der Zähne abgestimmte unterschiedliche Formen, die die Arbeit erleichtern: die kleine Flamme und der Kelch für okklusale Flächen, das Rad für Approximalflächen (Abb. 7) und die große Flamme für vestibulär. Welche Tipps können Sie dem Einsteiger geben? Dr. Fumig: Ich hatte zum Start das praktisches Set 4652 mit allen acht Polierern. Hier empfehle ich, alle Polierer zu testen, um zu entscheiden, welche Formen einem am meisten liegen. Ich persönlich favorisiere zwischenzeitlich Kelch und Flamme. Grundsätzlich sollte mit ausreichend Wasserkühlung und nicht zu schnell poliert werden (ca. 5.000 U/min). Jeder Anwender wird merken, dass die Instrumente über eine außergewöhnliche Standzeit verfügen; sie reagieren auch nicht empfindlich bei der Aufbereitung im Bohrerbad. Vielleicht lässt es sich folgendermaßen am besten für die Kollegen zusammenfassen: Die Ausarbeitung einer Komposit-Füllung besteht immer aus Finitur und Politur. Spart man auf der einen Seite ein, muss man auf der anderen Seite mehr investieren. Die Instrumente von Komet lockern diese Regel etwas auf, sie bieten mir Flexibilität, Wirtschaftlichkeit – und zufriedene Patienten (Abb. 8). Wer den Überblick erhalten möchte, sollte auch den kostenlosen Kompass Füllungstherapie anfordern.

Vielen Dank für das Gespräch.

Näheres zum Autor des Fachbeitrages: Dr. Alexander Fumig

Bilder soweit nicht anders deklariert: Dr. Alexander Fumig


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