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Zahnerhaltung

Behandlung von Klasse-II-Kavitäten – Therapie mit System

Bei Klasse-II-Füllungen hat der Zahnarzt etliche Herausforderungen zu meistern. Die herkömmliche Technik der Kavitätenpräparation und des Füllungsaufbaus macht Kompositfüllungen anfällig für Undichtigkeiten und Absplitterungen. Mit modernen Komplettsystemen können diese Therapiemaßnahmen sicherer, einfacher und schneller durchgeführt werden.

Placeholder – News shutterstock

Bei Kompositfüllungen, insbesondere der Klasse II, besteht grundsätzlich ein Restrisiko für Undichtigkeiten und Absplitterungen. Durch das klassische Schichten von mehreren Inkrementen können kleine Hohlräume entstehen. Innere Spannungen und Polymerisationsschrumpf bergen die Gefahr von Randspaltenbildung und Mikrofrakturen. Einen besonders kritischen Schritt stellt die Gestaltung der Approximalkontakte dar. Wenn infolge einer suboptimalen Ausführung die Hygienefähigkeit eingeschränkt oder die Impaktierung von Essensresten begünstigt wird, so dürfte die Langzeitprognose schlechter ausfallen.

Über die Formgebung bei Klasse-II-Füllungen gilt auch das Erzielen einer natürlichen Ästhetik als ein schwieriges Aufgabenfeld. Das Legen einer Klasse-II-Füllung besteht also aus einer Abfolge zahlreicher Einzelschritte, von denen jeder mit einem mehr oder weniger großen Fehlerpotenzial behaftet ist. Für die Praxis bedeutet es eine wesentliche Erleichterung, statt in vielen Einzelschritten in kompletten Therapiesystemen zu denken und zu (be)handeln. Ein solches Vorgehen und die damit verbundenen Vorteile werden im Folgenden „step by step“ erläutert.

Adhäsiv mit aktiver Feuchtigkeitskontrolle

Nach erfolgter Präparation steht die Kontaktpunktgestaltung an. Hier braucht man als Behandler eine Matrize für alle Fälle, die sich quasi selbsttätig der Kontur des betreffenden Zahnes anpasst und die Trockenlegbarkeit erleichtert (z. B. Teilmatrizensystem Palodent V3). Auch bei der Applikation des Adhäsivs dreht sich vieles um die Trockenlegbarkeit. An dieser Stelle hilft dem Behandler am meisten ein robustes Produkt: Das Adhäsiv soll auch bei übertrockneter oder besonders feuchter Zahnhartsubstanz tolerant bleiben und in der Kavität aktiv eine dünne und gleichmäßige Adhäsivschicht ausbilden – also kein „Pooling“ bzw. keine trockenen „Inseln“. Auf diese Weise werden der Zahn dicht versiegelt, eine hohe Haftkraft erreicht und postoperative Sensibilitäten vermieden.

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Bulkfill-Komposit mit Adaptationsfähigkeit

Im Folgenden sorgt ein fließfähiges Komposit dafür, dass die fertige Füllung ohne Randspalten oder Hohlräume im approximalen Kasten die natürliche Kontur der Matrize annimmt. Hohlräume und Verwerfungen zwischen mehreren Inkrementen können nicht entstehen, wenn man ein modernes Bulkfill-Material in einem einzigen Inkrement einbringt (bis zu 4 mm Stärke). Die Kavität kann dann in der Regel „in einem Guss“ gefüllt werden, und selbstnivellierende Eigenschaften sorgen für eine automatische Anpassung an die Form von Kavitätenboden, Matrize und okklusaler Deckschicht (z. B. SDR flow+). Ein solcher Werkstoff eignet sich ideal als Liner, wie ihn 82 % aller Zahnärzte zur Verbesserung der Randdichtigkeit bei Klasse-II-Füllungen verwenden. Und mit bis zu 60 % weniger Schrumpfungsstress bietet SDR flow+ dieselbe Langlebigkeit und Ästhetik wie Füllungsmaterialien, die in mehreren Schichten appliziert werden müssen. Dies haben eine 5- und eine 6-jährige klinische Studie nachgewiesen [1,2].

Als ästhetisches Komposit steht ein Material mit einer ebenso hilfreichen Adaptationsfähigkeit zur Verfügung (ceram.x universal). Seine Besonderheit stellt die SphereTEC-Werkstofftechnologie dar. Diese Bezeichnung weist auf den besonderen Herstellungsprozess von sphärischen, vorpolymerisierten Füllkörpern, welche die Verarbeitungseigenschaften auf eine ganz neue Ebene heben. Denn die sphärischen Füllstoffe sorgen für eine leichte, reibungsarme Ausbringung aus den Compules sowie für eine optimale Adaptation an die Kavitätenflächen. Ohne Krafteinwirkung stoppt die Mischung aus Sphären und kleineren Füllkörpern gezielt den Materialfluss und erzeugt damit eine hohe Standfestigkeit – bei gleichzeitig idealer Modellierbarkeit.

Die Technologie bietet sogar noch einen weiteren Vorteil: Aufgrund ihrer mikrostrukturierten Oberflächen binden die Partikel mehr freies Harz als konventionelle Füllstoffe, sodass die Klebrigkeit minimiert ist und die Instrumente besser geführt werden können. Bei der ästhetischen Gestaltung bestehen im Falle der beiden erwähnten Komposite breite Variationsmöglichkeiten, da das Bulkfill-Material neuerdings in vier unterschiedlichen Farbtönen zur Verfügung steht und das ästhetische Material in fünf universellen CLOUD-Farben angeboten wird (A1 bis A4) (Abb. 1). Diese decken das gesamte Vita classic-Spektrum ab und sorgen dank ihres ausgeprägten Chamäleon-Effekts für hochästhetische klinische Ergebnisse. Noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten für beste ästhetische Resultate bietet ceram.x duo. Es vereint die Vorteile der SphereTEC-Füllertechnologie mit einem Zwei-Schicht-Verfahren. Dabei stehen drei Schmelz- und vier Dentinfarben zur Auswahl.

Abb. 1: Das neue SDR flow+ vereint die Adaptationsfähigkeit und die weiteren bekannten Vorteile des bisherigen SDR mit einem Plus an Vielseitigkeit (z. B. vier Farbtöne zur Auswahl). Foto: Dentsply Sirona Restorative
Abb. 1: Das neue SDR flow+ vereint die Adaptationsfähigkeit und die weiteren bekannten Vorteile des bisherigen SDR mit einem Plus an Vielseitigkeit (z. B. vier Farbtöne zur Auswahl). Foto: Dentsply Sirona Restorative
Abb. 2: Die „Class II Solution“ mit vier Produkten als integralen Bestandteilen bietet eine Komplettlösung mit vorteilhafter Adaptation für Klasse-II-Restaurationen – mit Indikation bis in den prothetischen Bereich (indirekte ästhetische Restauration mit ceram.x duo). Foto: Dentsply Sirona Restorative
Abb. 2: Die „Class II Solution“ mit vier Produkten als integralen Bestandteilen bietet eine Komplettlösung mit vorteilhafter Adaptation für Klasse-II-Restaurationen – mit Indikation bis in den prothetischen Bereich (indirekte ästhetische Restauration mit ceram.x duo). Foto: Dentsply Sirona Restorative

Bemerkenswert sind auch die hohe Biegefestigkeit, Bruchzähigkeit und Abrasionsbeständigkeit dieses ästhetischen Komposits. Denn bei stark zerstörten Zähnen kann sich auch die Frage stellen: Ist hier statt einer direkten eine indirekte Restauration angezeigt? In diesem Fall lässt sich aufgrund der guten mechanischen Belastbarkeit eine Behandlung mit demselben Komposit durchführen – diesmal als indirekte Restauration eingesetzt. So reichen die Möglichkeiten des Therapiesystems schließlich bis in den prothetischen Bereich.

Fazit

Jedes oben erwähnte Produkt allein steht auf seinem Gebiet für ein Handling und eine Gesamtperformance auf dem Stand der Technik. In der Kombination ergänzen sich alle zu einer Komplettlösung (Class II Solution, Dentsply Sirona Restorative) (Abb. 2) mit hoher Sicherheit und einfacher Anwendung sowie spürbarem Zeitgewinn gegenüber konventionellen Arbeitsweisen. 

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