Ästhetik


Neue Studienergebnisse zu Biorepair: „Bleaching“-Effekt beim Zähneputzen

18.12.2012


Nicht zuletzt aufgrund der rührigen Marketingaktivitäten hat die Zahncreme Biorepair® beim Publikum eine recht hohe Bekanntheit erreicht. Dabei hat das Unternehmen Dr. Wolff das Produkt erst 2009 auf den Markt gebracht und sich damit im Oral-Health-Care-Bereich erstmals positioniert. Im Rahmen des Zahn-Symposiums am 18. und 20. Oktober im Dr.-Wolff-Institut in Bielefeld wurden nun aktuelle Studienergebnisse zu Biorepair® vorgestellt. Die Zahnpasta mit dem Inhaltsstoff Zinkcarbonat-Hydroxylapatit wurde hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Plaque-Reduktion, der Anlagerung von Apatitpartikeln an die Zahnsubstanz sowie ihrer zahnaufhellenden Wirkung untersucht.

Die Zahncreme Biorepair von Dr. Wolff (Bielefeld) ist fluoridfrei und enthält als Wirkstoff 20 % Zinkcarbonat-Hydroxylapatit. Dass Biorepair einen ebenso guten Schutz gegen Plaque-Bildung gewährleistet wie eine fluoridhaltige Zahnpasta, zeigt jetzt eine Vergleichsstudie unter der Leitung von Prof. Benjamin Ehmke (Universitätsklinikum Münster). Untersucht wurde die Wirkung von Biorepair in Gegenüberstellung zu einer natriumfluoridhaltigen Anti-Plaque-Zahnpaste (Meridol®, GABA, Lörrach).

Für die randomisierte, doppelt verblindete Studie wurden 80 Probanden mit einer leichten bis mittelschweren Parodontitis an Studienzentren der Universitäten Münster und Würzburg rekrutiert. Die Studie lief innerhalb einer klassischen klinischen Parodontitisbehandlung über drei Monate. Visit 1 und 2 dienten der Erfassung der Plaque-Bildung. Nach oberflächlicher Reinigung sollten die Probanden ihre Zähne vier Wochen lang ohne weitere Instruktion mit den Testprodukten putzen (Visit 3). Danach erfolgte eine professionelle Zahnreinigung mit Putzinstruktion und acht Wochen Anwendung der Testprodukte (Visit 4). Die Beurteilung der Produkteffekte erfolgte durch die klinisch relevanten Parameter Plaque-Bildungs-Index, Plaque-Index (Grafik 1), Gingiva-Index (Grafik 2), Zahntaschentiefe, Blutung auf Sondierung und Attachment.

  • Grafik 1: Plaque-Index.
  • Grafik 2: Gingiva-Index.
  • Grafik 1: Plaque-Index.
  • Grafik 2: Gingiva-Index.

Ebenso erfolgreich gegen Plaque wie fluoridhaltige Zahncreme

  • Biorepair

  • Biorepair
Die Zufriedenheit mit der Mundhygiene bzw. die Lebensqualität der Probanden wurde anhand zweier klinischer Fragebogen ermittelt. Das Studiendesign zeichnete sich durch eine hohe Relevanz aus, weil die Reduktion der Plaque-Bildung bzw. des Reizzustandes der Gingiva durch die Biorepair- und Fluorid-Zahnpaste in der ersten Studienphase unter den jeweils individuellen Bedingungen der Probanden (keine Instruktion) stattfand. In der zweiten Phase konnte der Hygienezustand nach professioneller Zahnreinigung und Putzinstruktion der Probanden nicht nur gehalten, sondern sogar noch weiter verbessert werden. Dieses Design ermöglichte ein besonders realistisches Bild der jeweiligen Produktleistung.

In beiden Gruppen kam es im Studienverlauf zu einer signifikanten Besserung des medizinischen Befundes. Zwischen den Gruppen, die mit Biorepair-Zahncreme ohne Fluorid und der fluoridhaltigen Vergleichszahnpasta putzten, zeigten sich keine Unterschiede: Biorepair schnitt in den primären und sekundären Prüfparametern gleich gut ab wie das Vergleichsprodukt. Damit wurde deutlich, dass Zinkcarbonat-Hydroxylapatit Plaque ebenso gut bekämpft wie der Wirkstoff Fluorid und sich in gleichem Maße gegen Parodontitis bewährt.

Aufhellung durch Anlagerung

Daneben hilft Zinkcarbonat-Hydroxylapatit auch, den Patientenwunsch nach helleren Zähnen ohne konventionelles Bleaching zu erfüllen, wie Prof. Karl-Heinz Kunzelmann (Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität München) im Rahmen einer Studie feststellte. So lagern sich Mikro-Cluster aus oberflächenaktivem Apatit aufgrund der chemisch eng verwandten Struktur zum Zahnschmelz leicht an dessen Oberfläche an, besonders an bereits leicht erodierten Stellen. Apatit bildet eine natürliche Schicht auf dem Zahn, was diesen nicht nur schützt, sondern auch einen ästhetisch positiven Effekt hat, da der Zahn auf diese Weise heller erscheint.

  • Abb. 1: Auf dem Zahnschmelz fest verankerter Kristallit aus Zinkcarbonat Hydroxylapatit. SEM-Aufnahme, 11.000-fach.

  • Abb. 1: Auf dem Zahnschmelz fest verankerter Kristallit aus Zinkcarbonat Hydroxylapatit. SEM-Aufnahme, 11.000-fach.
Für die Untersuchung der Universität München wurden verschiedene Zahnpflegeprodukte mit aktiviertem Tricalciumphosphat und Zinkcarbonat-Hydroxylapatit auf gesunden, ungeschliffenen Zahnschmelz aufgebracht. Durch Ultraschallschwingungen wurde die Haftung der Apatitpartikel am Zahnschmelz überprüft, bevor farbmetrische Untersuchungen durchgeführt wurden. Es stellte sich heraus, dass sich von außen zugeführte Zinkcarbonat-Hydroxylapatit-Kristallite durch Remineralisierung fest mit dem Zahnschmelz verbinden (Abb. 1). Die Zahnoberfläche wirkt dadurch heller. Somit könnte mit Biorepair eine natürliche Aufhellung der Zähne möglich sein – eine unbedenkliche Alternative zu konventionellen Whitening-Cremes, die oftmals mit harten, abrasiven Putzkörpern versehen sind und langfristig den Schmelz schädigen könnten.

In einem zweiten Versuch ließen die Forscher eine modifizierte Apatit-Suspension 30 Minuten lang auf einen ungeschliffenen, gesunden bovinen Schmelz-Prüfkörper einwirken (Abb. 2). Es stellte sich spontan eine Deckschicht mit hoher Dichte ein. Colorimetrische Messungen zeigten auch hier, dass diese Deckschicht eine hohe Lichtdispersion und damit eine natürliche Zahnhelligkeit erzeugt (Abb. 3a u. b). Außerdem ist eine solche kompakte Schicht ein guter Schutz gegen Säureangriffe, z. B. durch Obst, Säfte oder Mikroorganismen.

  • Abb. 2: Auf dem Zahnschmelz haftende Deckschicht aus Apatit. Der darunter liegende native Zahnschmelz erscheint dunkel. SEMAufnahme 5.000-fach.
  • Abb. 3a: SEM-Aufnahme eines Prüfzahnes unter 5.000-facher Vergrößerung. Bildung einer Schutzschicht.
  • Abb. 2: Auf dem Zahnschmelz haftende Deckschicht aus Apatit. Der darunter liegende native Zahnschmelz erscheint dunkel. SEMAufnahme 5.000-fach.
  • Abb. 3a: SEM-Aufnahme eines Prüfzahnes unter 5.000-facher Vergrößerung. Bildung einer Schutzschicht.

  • Abb. 3b: SEM-Aufnahme eines Prüfzahnes unter 20.000-facher Vergrößerung. Bildung einer Schutzschicht aggregierter Mikrocluster aus Hydroxylapatit.
  • Abb. 3b: SEM-Aufnahme eines Prüfzahnes unter 20.000-facher Vergrößerung. Bildung einer Schutzschicht aggregierter Mikrocluster aus Hydroxylapatit.

Prof. Dr. med. dent. Gottfried Schmalz, Direktor und Leiter der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universitätsklinik Regensburg, stellte dem Wirkstoff von Biorepair ebenfalls ein gutes Zeugnis aus. So zeigte er anhand von Studienergebnissen auf, dass Hydroxylapatit Dentinhypersensitivitäten reduzieren hilft und sich zur Bekämpfung von Plaque eignet.

Wie auf der Pressekonferenz bekanntgegeben wurde, verfolgt Dr. Wolff im Bereich Oral Health Care eine langfristige Strategie. Man möchte dieses dritte Standbein des Unternehmens – neben den beiden angestammten Bereichen Arzneimittel und Kosmetika – künftig ausbauen und weitere Zahnpflegeprodukte in den Markt einführen. Gerade hinsichtlich des Wirkstoffs Hydroxylapatit sieht man ein hohes Potenzial. Neue Produkte und Studienergebnisse sind nach Aussagen von Dr. Wolff in Arbeit bzw. stehen vor Veröffentlichung.


Weitere Informationen erteilt die:

Dr. Wolff-Forschung, Bielefeld
E-Mail: pr@dr-kurt-wolff-de


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