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Endodontie

Bewährt seit 10 Jahren – der Rosenbohrer K1SM

Der Dental Summer Ende Juni 2017 am Timmendorfer Strand (Internationale Fortbildung GmbH) ergab mit einem umfassenden Vortrags- und Workshopangebot zum 8. Mal die Schnittstelle zwischen Universität und Praxis. Raum für Gespräche boten die Dentalausstellung und die geselligen Rahmenaktivitäten – und nur in solch einem inspirierenden Setting, eine Handbreit vom Ostsee-Strand entfernt, kann es sich ergeben, dass ein Vollblut-Prothetiker wie Uwe Diedrichs sein Faible für ein Kons-Instrument zugibt, dass es mittlerweile seit 10 Jahren auf dem Markt gibt: den weißen Rosenbohrer K1SM von Komet Dental. Er stand für einige Fragen Rede und Antwort.

Placeholder – News shutterstock

Herr Diedrichs, vor welcher Problematik steht der Zahnarzt heute grundsätzlich bei der Kariesexkavation?

Uwe Diedrichs: Für den Zahnarzt stellt sich nach wie vor die Frage nach dem therapeutischen Endpunkt. Wo liegt die Grenze zwischen irreversibel geschädigtem Dentin und dem infizierten, aber remineralisierbaren Dentin? Die Problematik hat sich in meinen Augen nicht verändert, sehr wohl aber das Wissen und die technischen Möglichkeiten und damit auch die Paradigmen.

Anfang der 1990er Jahre faszinierten mich die Arbeiten von Rechmann und Mitarbeitern, die mit der Entwicklung eines Alexandrit-Lasers den selektiven Abtrag irreversibel geschädigten Dentins vorantreiben wollten [1]. Wenig später wurde auf der IDS 2011 – beseelt von dem gleichen Gedanken – aus einer Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe um Kunzelmann der blaue Polymerbohrer PolyBur P1 von Komet Dental vorgestellt [2]. Durch die werkstoffkundlichen Eigenschaften der „Schneiden“ wurde eine Selbstlimitierung des Instrumentes angestrebt, die einen Abtrag über die Grenze zu remineralisierbarem Dentin hinaus unterbinden soll.

Solche Entwicklungen, aber auch diverse Instrumentensätze für die Mikropräparation und die Hinwendung zu adhäsiven Restaurationsmaterialien haben den – im weitesten Verständnis – minimalinvasiven Ansätzen entscheidenden Vorschub gegeben.

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Wie eröffnen Sie die Kavität eingangs?

Uwe Diedrichs: Ich bevorzuge ein rotierendes Diamantinstrument mit längerem, birnenförmigen Arbeitsteil, gerne in mittlerer Körnung (ISO 524) und vom Durchmesser angepasst an die zu erwartende Defektgröße.

Welche Rolle spielt beim Exkavieren die Taktilität eines Instrumentes?

Uwe Diedrichs: Auch wenn heute mit verschiedensten Karies-Markern eine visuelle Orientierung über das Vorliegen noch zu entfernenden kariösen Dentins möglich ist, kommt der Taktilität der rotierenden Instrumente im Praxisalltag immer noch eine große Bedeutung zu.

In diesem Zusammenhang sind die Verwendung von Qualitätsinstrumenten renommierter Hersteller und die regelmäßige „Durchforstung“ der Bohrerständer mit „bewaffnetem Auge“ unverzichtbar, um einen verlässlichen Standard zu gewährleisten. Über die Jahre habe ich ein gewisses Faible für den keramischen Rosenbohrer, den CeraBur K1SM, entwickelt.

Der Werkstoff Keramik ermöglicht ein taktiles Exkavieren (K1SM.204.014).
Der Werkstoff Keramik ermöglicht ein taktiles Exkavieren (K1SM.204.014).
Mit dem langen Schaft können tiefe Kavitäten versorgt werden (K1SM.205.014).
Mit dem langen Schaft können tiefe Kavitäten versorgt werden (K1SM.205.014).

Worin liegt dieses Faible begründet?

Uwe Diedrichs: In besagter Taktilität; die ist für mich absolut entscheidend. Besonders in der finalen Phase der Exkavation, wenn ich mich am Kavitätenboden im pulpanahen Bereich mit dem Instrument bewege, gibt mir der Keramikbohrer ein sicheres Gefühl. Nur in sehr kritischen Bereichen setze ich zusätzliche Hilfsmittel ein.

Der 205er Schaft bietet 4 mm mehr Gesamtlänge.
Der 205er Schaft bietet 4 mm mehr Gesamtlänge.

Anfängliche Bedenken, dass die Effizienz bei der Entfernung kariösen Dentins hinter der von herkömmlichen Hartmetall- Rosenbohrern zurückstehen könnte, haben sich nicht bestätigt. Hierzu gibt es vergleichende Untersuchungen der Arbeitsgruppe um Schäfer von der Uni Münster [3], die diesbezüglich keinen signifikanten Unterschied aufzeigen konnten. Wenn ich in besonders tiefen Kavitäten arbeiten muss, dann greife ich auch gerne zum K1SM mit längerem 205er Schaft, also mit 4 mm mehr Gesamtlänge. Der oft angesprochene Vorteil, dass sich das weiße Instrument farblich gut vom bräunlichen kariösen Untergrund abhebe, ist für den ein oder anderen vielleicht „nice to have“, stellt für mich aber kein entscheidendes Kriterium dar.

Wie schätzen Sie die Standzeit des K1SM ein?

Uwe Diedrichs: Die Langlebigkeit und anhaltende Schneideeffizienz der keramischen Rosenbohrer bewerte ich als hervorragend, sodass ich auch unter Wirtschaftlichkeitsaspekten eine Lanze für den K1SM brechen möchte. Laut Komet Dental ist die Lebensdauer des K1SM dreimal so lang wie die eines Hartmetall-Rosenbohrers.

Als Hobbykoch fällt mir da natürlich sofort der Vergleich zur keramischen Küchenmesser-Klinge ein, die eine ähnlich beeindruckende Performance zeigt. Also: Alles Gute zum 10. Geburtstag, K1SM!

Literatur:
[1] Henning T., Rechmann P., Jeitner P., Kaufmann R.: Caries-selective ablation: the second threshold. Lasers in Orthopedic, Dental and Veterinary Medicine II: 1880 (1993).
[2] Kunzelmann K, Wellisch L.: Self-limiting caries therapy using a new type of polymer bur. J Dent Res (Spec Iss B): 90 (2011).
[3] Dammaschke T., Vesnic A., Schäfer E.: In vitro comparison of ceramic burs and conventional tungsten carbide bud burs in dentin caries excavation. Quintessence Int 39: 495 (2008).

Kontakt:

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Martinistr. 52 / Geb. O58
20246 Hamburg
E-Mail: u.diedrichs@uke.de

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