Ob eine Behandlung als Erfolg gelten darf oder als Misserfolg gewertet werden muss, zeichnet sich durchaus als schmaler Grat ab. In einem Vortragsblock während des wissenschaftlichen Kongresses beim Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt a.M., der unter dem Motto „Misserfolge – erkennen, beherrschen, vermeiden“ stand, zeigten 3 Spezialisten für Seniorenzahnmedizin der Fachgesellschaft als Referenten der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin (DGAZ) „Zahnmedizinische Therapien bei pflegebedürftigen Senioren“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf. Zum einen galt es, die Behandlung in der Zahnarztpraxis, zum anderen im Rahmen der aufsuchenden Betreuung oder in einer universitären Fachabteilung vorzustellen. Dr. Dirk Bleiel, ZA Hansmartin Spatzier und Dr. Dr. Anna Greta Barbe stellten Patientenfälle aus ihrem Alltag vor, um diese mit dem Auditorium anschließend zu diskutieren.
Die Schwerpunkte des Vortrags von Dr. Bleiel lagen auf der Darstellung des gerostomatologischen Wohlfühlfaktors in der Praxis, der Einschätzung der Patienten nach der zahnmedizinischen funktionellen Kapazität, den Änderungen für die Präventionsmaßnahmen durch den § 22a, sowie auf Hilfestellungen bei der Entscheidung zur Extraktionstherapie.
ZA Spatzier vermittelte an einem konkreten Patientenfall die Vielfältigkeit der mobilen, aufsuchenden Behandlung und zeigte die Grenzen des Machbaren auf.
Frau Dr. Dr. Barbe von der Universität Köln beeindruckte mit Videosequenzen eines Parkinson-Patienten und schilderte komplexe Behandlungskonzepte, die interdisziplinär durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher universitärer Abteilungen angegangen werden konnten. Besonders wichtig war ihr dabei auch die Darstellung einer auf Mundtrockenheit spezialisierten Sprechstunde für diese Patienten, da dieser Befund, vor allem bei Vorliegen einer Polypharmazie, eine Leitfunktion in der Therapieentscheidung darstellt.
Anhand der aufgezeigten Beispiele von pflegebedürftigen Senioren mit Pflegebedarf eröffneten die Referenten ein zahnmedizinisch weites Feld und zeigten eine große Bandbreite an Möglichkeiten für nicht alltägliche, aber adaptierte Therapiekonzepte.
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für AlterszahnMedizin
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