Die zahnmedizinische Prävention hat in Deutschland dazu geführt, dass die Karieslast bei Kindern und auch bei Erwachsenen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich rückläufig ist. Ein entgegengesetzter Trend ist jedoch in vielen anderen Regionen der Welt zu beobachten. Hinzu kommt dort eine generelle zahnmedizinische Unterversorgung, die in der Regel dazu führt, dass die einzige (Notfall-)Versorgung in der Zahnentfernung besteht, weil zahnerhaltende Maßnahmen nicht zur Verfügung stehen.
Daher hat sich das Team um Jordan daran gemacht, Präventionsstrategien zu entwickeln, die zum Ziel haben, die wichtigsten Zahnerkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen – durch Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen. So kann Kindern ein mundgesunder Start der bleibenden Zähne ermöglicht werden.
Die jetzt ausgezeichnete Studie hat in Gambia in einem kontrollierten Studiendesign die Wirksamkeit von fluoridiertem Speisesalz überprüft, das bei der Verköstigung von Schülern in Kindergärten angeboten wird. In der Studie konnte gezeigt werden, dass sich dadurch innerhalb eines Jahres zwei Drittel der Karies vermeiden lässt. Da fluoridiertes Speisesalz vergleichsweise günstig in der Herstellung ist, handelt es sich bei dieser gruppenprophylaktischen Maßnahme zudem um eine kostenwirksame Maßnahme der Kariesprävention, die in den untersuchten Bildungseinrichtungen zudem gut umsetzbar war.
Die Studie:
Jordan, R. A., et al. (2017). "Caries-Preventive Effect of Salt Fluoridation in Preschool Children in The Gambia: A Prospective, Controlled, Interventional Study." Caries Research 51(6): 596-604.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Rainer Jordan
rainer.jordan@uni-wh.de
www.uni-wh.de
Quelle:
Universität Witten/Herdecke
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