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Angestellte Zahnärzte: Umsatzbeteiligung erhöht das Gehalt

Knapp 1/3 der Zahnärzte arbeitet in der Anstellung. Sie verdienen nach der Assistenzzeit in der Regel zwischen 50.000 und 82.000 €, doch die Höhe des Gehalts variiert stark je nach Vergütungsmodell, Geschlecht, beruflicher Erfahrung und Arbeitsort. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hervor. Über 500 angestellte Zahnärzte haben an der Befragung zum Gehalt, Arbeitszeit und Arbeitsumfeld teilgenommen. Sie wurde gemeinsam mit dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) durchgeführt.

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55% werden am Umsatz beteiligt. apoBank
55% werden am Umsatz beteiligt.

Die Umfrageergebnisse machen vor allem deutlich, dass die Kombination von Fixgehalt und Umsatzbeteiligung in der Regel zu höheren Einnahmen führt. Die Unterschiede können ca. 30 bis 50% betragen. Entsprechend stellt sie ein beliebtes Vergütungsmodell dar: 55% der in Vollzeit arbeitenden Befragten werden an ihrem selbst erwirtschafteten Umsatz beteiligt. In welchem Umfang die Beteiligung ausfällt, muss ausgehandelt werden, am häufigsten liegt sie zwischen 20 und 30%.

Gerade für diejenigen, die noch wenig Berufserfahrung vorweisen, kann sich die Beteiligung am Umsatz lohnen. Denn mit 2 bis 4 Jahren Erfahrung beträgt das durchschnittliche Festgehalt eines Zahnarztes etwa 47.000 €. Eine Umsatzbeteiligung lässt es aber im Schnitt um fast 45% auf 68.000 € ansteigen. Einen markanten Gehaltssprung zeigen die Ergebnisse auch bei erfahrenen angestellten Zahnärzten: So nimmt beispielsweise das Gehalt eines Zahnarztes mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung, der diese variable Vergütung erhält, um weitere 43% zu.

Arbeiten auf dem Land lohnt sich

Arbeiten auf dem Land lohnt sich. apoBank
Arbeiten auf dem Land lohnt sich.

Ein Blick auf die Ergebnisse je nach Arbeitsort verdeutlicht, dass die Gehälter in Zahnarztpraxen auf dem Land im Durchschnitt höher ausfallen. Dort kommen die angestellten Zahnärzte auf ein Bruttogehalt von 82.000 €. Im Vergleich dazu beträgt das durchschnittliche Bruttogehalt in der Großstadt nur 68.000 €. Dieser Unterschied zwischen Stadt und Land tritt unabhängig vom Vergütungsmodell auf. Doch lässt eine Umsatzbeteiligung das Gehalt wieder höher ausfallen: Die angestellten Zahnärzte in der Großstadt, die eine Umsatzbeteiligung erhalten, verdienen knapp 30% mehr als ihre Kollegen mit Festgehalt. Auf dem Land beträgt die Differenz 16%.

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Variable Vergütung verringert die geschlechtsspezifische Lohnlücke

Zahnärztinnen verdienen rund 1/4 weniger als Zahnärzte. apoBank
Zahnärztinnen verdienen rund 1/4 weniger als Zahnärzte.

Das grundsätzlich bestehende geschlechtsspezifische Lohngefälle wird anhand der Studie auch bei angestellten Zahnmedizinern sehr deutlich. Hier verdienen die Frauen rund 1/4 weniger als ihre männlichen Kollegen. So beträgt das durchschnittliche Bruttogehalt bei einer angestellten Zahnärztin in Vollzeit etwa 61.000 €, während ein angestellter Zahnarzt etwa 82.000 € im Schnitt verdient. 

Eine genauere Betrachtung der Gehälter im Geschlechtervergleich zeigt, dass bei einem Vergütungsmodell mit Umsatzbeteiligung die Gehaltsunterschiede geringer ausfallen. Denn die Zahnärztinnen verdienen im Schnitt nur 19% weniger, wenn eine Beteiligung am Umsatz vereinbart wurde. Wird ausschließlich ein Festgehalt gezahlt, liegt der Unterschied bei 33%. 

Weitere Umfrageergebnisse

„Immer mehr junge Zahnärztinnen und Zahnärzte entscheiden sich bewusst für ein Angestelltenverhältnis, um ihren Beruf auszuüben. Die Anzahl angestellter Zahnärztinnen und Zahnärzte in Praxen und MVZ wächst von Jahr zu Jahr“, sagt Ramona Krupp, Referentin im Bereich Gesundheitsmärkte und –politik bei der apoBank. „Allerdings gab es bislang kaum valide Daten rund um den Arbeitsalltag der angestellten Zahnmediziner. Die Umfrageergebnisse sollen unseren Kunden als Orientierung dienen und fließen in unsere Beratung rund um Karriere und berufliche Fragen ein.“

Mehr Zahlen finden Sie in der beigefügten Präsentation. Diese und weitere Umfrageergebnisse fließen in die Informationsplattform der apoBank Karrierekompass“ ein. Dort können sich die Heilberufler rund um das Thema Gehalt informieren.

Methodik

Insgesamt wurden 569 Zahnärzte – darunter Vorbereitungsassistenten, Zahnärzte und Fachzahnärzte – in Form einer zufallsbasierten Online-Umfrage im Zeitraum 2019/2020 befragt. Hierbei wurde die apoBank durch den FVDZ sowie Doc Check Research unterstützt. Die Stichprobe erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.

Quelle:
Deutsche Apotheker- und Ärztebank

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