„Die einzige medizinische Versorgung bestand aus einer bescheidenen Klinik ohne Strom und fließendes Wasser. Einen Zahnarzt gab es dort nicht. Vor allem die in der Savanne lebenden Maasai waren komplett von ärztlicher Hilfe abgeschnitten“, erinnert sich Dr. Jörgens.
Also rief er das Hilfsprojekt „Daktari for Maasai e.V. (Suaheli: Doktoren für Maasai e.V.) ins Leben. Seitdem fliegt der engagierte „Dental Specialist“ mehrmals im Jahr mit Kolleginnen und Kollegen für zwei Wochen nach Tansania, um die Menschen vor Ort zu behandeln – unterstützt vom europäischen Hilfswerk Action Medeor, das mit gespendeten Mitteln medizinische Hilfsgüter direkt in die Hilfsgebiete liefert.
Von der jüngsten Afrikareise sind Dr. Jörgens und sein Team gerade erst zurückgekehrt. Insgesamt haben sich acht Ärzte und Zahnärzte an diesem Einsatz beteiligt. Dank der engagierten Arbeit der letzten Jahre ist aus dem kleinen Krankenhaus inzwischen eine Anlaufstelle für die Einheimischen geworden, in der sie mit modernem Equipment behandelt werden können. Hierzu zählen Operationsleuchten, elektrische chirurgische Absaugpumpen, ein chirurgisches OP-Instrumentarium sowie digitale Röntgengeräte und mobile zahnmedizinische Behandlungseinheiten.
Mobile Zahnarztstühle und Stromgeneratoren ermöglichen es zudem, auch in entlegenen Gebieten zu behandeln. Zur Zeit unterhält „Daktari for Maasai e.V.“ drei Standorte am Rande der Nationalparks. Für nächstes Jahr sind zudem bereits ein mobiles Zeltcamp in der Nähe des Mara Rivers und ein Aufenthalt auf Sansibar sowie eine Schulung an der Universität in Daressalam geplant.
Mehr Ärzte werden benötigt
Dr. Martin Jörgens: „Wir haben hier in den letzten vier Jahren bei jedem unserer zweiwöchigen Aufenthalte jeweils mehr als 700 Patienten behandelt, insgesamt etwa 5.000. Die meisten waren vorher noch nie bei einem Zahnarzt.“ Er fährt fort: „Unser nächstes Ziel ist es, die etablierten Strukturen nun auch einheimischen Ärzten und Studenten zu Schulungszwecken zur Verfügung zu stellen.“
Eine internationale Erweiterung des Projekts ist bereits im Gange. Schon jetzt engagieren sich Ärzte aus England, Slowenien, Hongkong, Kroatien und Spanien. Dringend benötigt werden noch Ärzte aus weiteren Fachgebieten wie zum Beispiel Gynäkologen und Anästhesisten. Eng kooperiert wird mit dem Unesco Büro für Ostafrika und den Universitäten in Sevilla und Daressalem.
Weitere Informationen unter: www.daktariformaasai.de
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