Die Vorteile einer ausgeprägten Hydrophilie kommen vor allem bei der intraoralen Abformung zum Tragen. Da sich hydrophile Materialien auf der feuchten Zahnhartsubstanz und dem Weichgewebe leicht ausbreiten, verringert sich die Gefahr von unerwünschten Lufteinschlüssen. Zudem trägt eine gute Hydrophilie zu höherer Detailgenauigkeit beim Ausgießen des Abformmaterials bei, was letztlich der Passgenauigkeit der finalen Restauration zugutekommt.
Bei der Untersuchung [1] des neuen A-Silikons Aquasil Ultra+ (Dentsply Sirona Restorative) im direkten Vergleich mit sechs anderen niedrigviskosen, schnell abbindenden Abformmaterialien betrug der sogenannte Kontaktwinkel vor dem Abbinden in einem sehr feuchten Umfeld nach zwei Sekunden 15 Grad. Dieser Wert lässt auf eine schnelle Ausbreitung des Materials bei natürlicher Hydratation schließen. Somit ist auch im feuchten Milieu eine präzise Abformung möglich. Auch nach dem Abbinden zeigte Aquasil Ultra+ sehr gute Werte (Kontaktwinkel = 5 Grad). Damit weist Aquasil Ultra+ eine Hydrophilie auf, wie sie von keinem anderen Abformmaterial erreicht wird – weder von A-Silikonen noch von Polyäthern.
Neben der Hydrophilie kommt der Reißfestigkeit des verwendeten Materials eine Schlüsselrolle bei der Abformung zu. In einer aktuellen Studie [2] zeigte sich Aquasil Ultra+ signifikant reißfester als die anderen geprüften Materialien – sowohl bei der vom Hersteller empfohlenen Mundentnahmezeit als auch nach 24 Stunden Lagerung. Eine hohe Reißfestigkeit ist vor allem bei der Entnahme aus dem Mund wichtig – und hier insbesondere in dünnen Bereichen, z. B. an Präparationsrändern und in Approximalräumen. Zusätzlich wird die Gefahr von Abrissen durch eine unzureichende Retraktion erhöht.
Neben den beschriebenen Materialeigenschaften stellt die sichere Anwendung einen erfolgsentscheidenden Faktor dar. Daher hat Dentsply Sirona ein spezielles Applikationssystem entwickelt (digit Power® Dispenser), das die Anwendung optional weiter vereinfacht. Aufgrund seines handlichen Pen-Designs kann der Behandler mit dem Gerät weniger als acht Zentimeter vom präparierten Zahn entfernt arbeiten und mit einem im Vergleich zu herkömmlichen Mischpistolen um bis zu 84 Prozent reduzierten Kraftaufwand agieren – insgesamt ideale Voraussetzungen für den prothetischen Workflow.
Quellen:
[1] R&D Dentsply Sirona, 2016
[2] R&D Dentsply Sirona, 2017
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