Prophylaxe

Studien bestätigen schonende Wirksamkeit von Lunos® Gentle Clean und Perio Combi

Trehalose für supra- und subgingivales Pulverstrahlen

14.09.2017

Die neuen Prophylaxepulver reinigen die Zähne nicht nur gründlich, sondern auch schonend.
Die neuen Prophylaxepulver reinigen die Zähne nicht nur gründlich, sondern auch schonend.

Dürr Dental stellte im Herbst 2016 zwei neue Strahlpulver für die Pulverstrahl-Behandlung vor, die auf dem nichtkariogenen Zucker Trehalose basieren. Das Trehalosepulver reinigt die Zähne gründlich und schonend, wie die unten dargestellten wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen. Zudem vermeidet das sehr gut wasserlösliche und nicht schäumende Pulver Probleme im dentalen Saugsystem.

  • Das neue Pulver-Wasserstrahl-Handstück Lunos® MyFlow.

  • Das neue Pulver-Wasserstrahl-Handstück Lunos® MyFlow.
Dürr Dental hat die Prophylaxepulver Gentle Clean und Perio Combi als Teil eines neuen Prophylaxesystems unter der Marke Lunos® im Rahmen der dentalen Fachmessen vorgestellt. Für die Pulverstrahl-Behandlung entwickelte das Unternehmen zudem das neue Pulver-Wasserstrahl-Handstück Lunos® MyFlow. Das Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean in den Geschmacksrichtungen Neutral, Orange und Spearmint ist für die supragingivale, schnelle und effektive Reinigung und Entfernung von Verfärbungen geeignet. Bei einer Korngröße von ca. 65 ?m zeigt es beste Reinigungseigenschaften bei maximaler Oberflächenschonung. Lunos® Prophylaxepulver Perio Combi (Korngröße ca. 30 ?m) ist für die supra- und subgingivale Reinigung gedacht, kann also auch in der parodontalen Erhaltungstherapie eingesetzt werden. Beide Pulver beinhalten als innovativen Abrasivkörper Trehalose.

Weshalb Trehalose?

  • Struktur von Trehalose. Trehalose ist ein nichtkariogenes, wasserlösliches Disaccharid aus der Lebensmittelindustrie.

  • Struktur von Trehalose. Trehalose ist ein nichtkariogenes, wasserlösliches Disaccharid aus der Lebensmittelindustrie.
Trehalose ist ein nichtkariogenes, wasserlösliches Disaccharid aus der Lebensmittelindustrie. Aufgrund dessen besitzen die Pulver Eigenschaften von Zucker: Sie schmecken angenehm süß und reizen die Schleimhaut nicht und sind sehr gut wasserlöslich. Die Entfernung von Verfärbungen, Plaque und Biofilm sowie der Einfluss auf Schmelz und Dentin wurden in Studien an verschiedenen Universitäten und wissenschaftlichen Instituten untersucht und die Eignung der Pulver für die supra- und subgingivale Reinigung bestätigt.

Wissenschaftliche Studien bestätigen Wirksamkeit und Schonung

Supragingivale Anwendung

Mit der Reinigungsleistung von Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean befasste sich eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS). Getestet wurde die Kapazität verschiedener Prophylaxepulver, Verfärbungen zu beseitigen. Im Ergebnis lag Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean etwa gleichauf mit einem Glycinpulver- Produkt; etwas stärker fiel die Aufhellung der Proben mit einem Natriumbicarbonatpulver-Produkt aus [1].

Der Frage nach der Unbedenklichkeit des Pulvers für die Zahnsubstanz ging eine Studie an den Universitäten Leipzig und Marburg [2] nach; sie untersuchte die Auswirkungen von Trehalosepulver (Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean) und Natriumbicarbonatpulver auf die Oberfläche des Zahnschmelzes nach supragingivaler Pulverstrahl-Reinigung. Die Untersuchung wurde an 44 extrahierten Zähnen durchgeführt: Begrenzte Zahnflächen wurden für jeweils 10 Sekunden gestrahlt und danach unter dem Elektronenmikroskop beurteilt. Neben je einer Gruppe mit Trehalose- und Natriumbicarbonat- gestrahlten Zähnen wurde eine Kontrollgruppe mit unbehandeltem Schmelz als Vergleichsmaßstab eingesetzt. Nach dem Kriterium „unterschiedlich starke Beeinträchtigung der Oberflächen“ wurden fünf Kategorien aufgestellt, von intaktem Schmelz bis hin zu starkem Chipping. Die Auswertung ergab, dass die Kontrollgruppe die geringsten Oberflächenveränderungen zeigte. Bei den pulvergestrahlten Oberflächen beobachteten die Forscher stärkere Veränderungen, wobei die Natriumbicarbonatgruppe einen höheren Anteil bei den stärker beeinträchtigten Oberflächen zeigte.

Die Forscher folgerten, dass für Trehalosepulver zwar ein Einfluss auf die Schmelzoberfläche gezeigt werden kann, dieser für Trehalosepulver aber geringer als für Natriumbicarbonat ausfällt und Trehalose für eine schonende Reinigung geeignet erscheint.

  • Abb. 1: Ein eigens entwickltes Air-Box-Test-Gerät zur Durchführung der Studien.

  • Abb. 1: Ein eigens entwickltes Air-Box-Test-Gerät zur Durchführung der Studien.
Der gleichen Fragestellung ging das Wissenschaftlerteam um Rolf Diebolder am Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm nach. Die Wissenschaftler entwickelten für die Bestimmung einer möglichen Schädigung bei der professionellen Reinigung von Zahnoberflächen mit Strahlpulvern eigens einen sogenannten „Air-Box- Test“, welcher eine zeitlich und räumlich definierte Bestrahlung von Testoberflächen ermöglicht [3] (Abb. 1).

Für die vergleichenden Untersuchungen wurden fünf supragingivale Strahlpulver (EMS AIR-FLOW® Pulver CLASSIC; EMS AIR-FLOW® Pulver SOFT; EMS AIR-FLOW® Pulver PLUS; 3M ESPE Clinpro™ Glycine Prophy Powder; KaVo PROPHYpearls), zwei für den subgingivalen Einsatz konzipierte Strahlpulver (EMS Air-Flow® Pulver Perio; EMS AIRFLOW ® Pulver PLUS) sowie jeweils ein Lunos® Strahlpulver (Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean und Lunos® Prophylaxepulver Perio Combi) herangezogen. Die Strahluntersuchungen wurden an plangeschliffenen Schmelz- und Dentinoberflächen durchgeführt. Über Oberflächenanalysen wurden die Oberflächenrauheit und der Materialabtrag bestimmt, um das Schädigungspotenzial der unterschiedlichen Strahlpulver zu vergleichen.

  • Abb. 2: Schädigungspotenzial auf Zahnschmelz von Lunos Gentle Clean im Vergleich.

  • Abb. 2: Schädigungspotenzial auf Zahnschmelz von Lunos Gentle Clean im Vergleich.
Das Prophylaxepulver Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean zeigte im Schmelz eine zu EMS AIR-FLOW® Pulver SOFT auf Glycin-Basis vergleichbar geringe Kratertiefe von ca. z = 54 ?m. Geringere Kratertiefen erzielte im Zahnschmelz mit rund 48 ?m nur das Strahlpulver „Clinpro™ Glycine Prophy Powder“ (ebenfalls auf Glycin-Basis). Geringe Werte, die im ähnlichen Bereich wie für EMS AIR-FLOW® Pulver SOFT lagen, zeigte Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean bei der Kratertiefe im Dentin. Die Untersuchung ermittelte für das neue Lunos® Prophylaxepulver Gentle Clean „im direkten Vergleich zu anderen supragingivalen Strahlpulvern ein sehr geringes Schädigungspotential“ [3] (Abb. 2).

Subgingivale Anwendung in der Erhaltungstherapie

Dieselbe Untersuchung befasste sich auch mit den subgingivalen Strahlpulvern [3]. Dabei schnitt Lunos® Perio Combi etwas besser bezüglich der Abrasivität, d. h. dem Abtragsvolumen, ab als EMS AIR-FLOW® Pulver PERIO (Glycinpulver) und EMS AIR-FLOW® Pulver PLUS (Erythritolpulver). Im Vergleich zu EMS AIR-FLOW® Pulver PLUS zeigte Lunos® Prophylaxepulver Perio Combi auch geringere Kratertiefen im Dentin (Abb. 3), geringfügig höhere Kratertiefen aber im Vergleich mit EMS AIR-FLOW® Pulver PERIO. EMS AIR-FLOW® Pulver PLUS zeigte bessere Werte für Kratertiefen im Schmelz, EMS AIR-FLOW® Pulver PERIO schlechtere als Lunos® Prophylaxepulver Perio Combi (Abb. 4). Die Wissenschaftler resümierten: „Da zur Reinigung subgingivaler Oberflächen ohnehin eine spezielle Düse empfohlen wird, welche eine verringerte Abrasivität durch die veränderte Düsengeometrie ermöglicht, kann bei Nutzung der Periodüse für das Lunos® Prophylaxepulver Perio Combi sowie für das EMS AIR-FLOW® Pulver PERIO ein sehr begrenztes Schädigungspotential an der natürlichen Zahnhartmaterialoberfläche vorhergesagt werden.“

  • Abb. 3: Schädigungspotenzial auf Dentin von Lunos Perio Combi im Vergleich.
  • Abb. 4: Schädigungspotenzial auf Zahnschmelz von Lunos Perio Combi im Vergleich.
  • Abb. 3: Schädigungspotenzial auf Dentin von Lunos Perio Combi im Vergleich.
  • Abb. 4: Schädigungspotenzial auf Zahnschmelz von Lunos Perio Combi im Vergleich.

Dass die Pulverstrahl-Behandlung nicht schadet, ist gut zu wissen. Aber nützt sie dem Patienten auch in ausreichendem Maße? Damit beschäftigt sich eine klinische Studie mit dem Titel „Trehalosepulver zur subgingivalen Instrumentierung in der Erhaltungstherapie“, die an der Universitätsklinik Freiburg in der Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie durchgeführt wurde. In dieser Studie wird die Behandlung mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver mit der Reinigung durch Schallinstrumente im Rahmen der parodontalen Erhaltungstherapie verglichen.

In der verblindeten und randomisierten Studie wurden über 6 Monate 44 Patienten im Splitmouth-Design untersucht und behandelt, d.h., zwei einwurzelige Zähne, die nicht benachbart liegen, wurden in einem Patientenmund ausgewählt und auf unterschiedliche Weise behandelt. Dabei wurden Zähne mit Sondierungstiefen (PPD) von > 4 mm mit positivem Bluten auf Sondieren (BOP) je nach randomisierter Zuordnung durch ein Pulver-Wasserstrahlgerät mit Trehalosepulver (Lunos® Prophylaxepulver Perio Combi, Dürr Dental und AIR-FLOW MASTER® mit PERIO-FLOW® Nozzle, EMS) oder ein Schallgerät (KaVo SONICflex Air Scaler) behandelt. Nach 3 und 6 Monaten wurde die klinische Untersuchung aller Parameter wiederholt. Wurde dabei PPD = 4 mm und BOP positiv oder PPD > 4 mm festgestellt, wurden die Zähne durch erneuten Einsatz der zugewiesenen Methode nachbehandelt. Unmittelbar nach dem subgingivalen Débridement bewerteten die Probanden das Schmerzempfinden für beide Verfahren auf einer visuellen Analogskala (VAS, von 0–10).

Pulverstrahlen: angenehmer für Patienten

Bei dieser Untersuchung zeigten beide Verfahren ähnlich gute Ergebnisse hinsichtlich der Vergleichsparameter Plaque Control Record (PCR), Sulkus-Blutungsindex (SBI), Sondierungstiefe (PPD), klinisches Attachmentlevel (CAL) sowie Bluten auf Sondieren (BOP). Mit beiden Methoden verbesserten sich alle erhobenen Diagnostikparameter (Abb. 5–7). Die Wissenschaftler konnten keine signifikanten Unterschiede in den Gruppen während der 6 Monate feststellen. Allerdings empfanden die Probanden die Behandlung mittels Pulverstrahlgerät als wesentlich angenehmer (Abb. 8). Nach den Studienergebnissen erscheinen beide Methoden für die parodontale Erhaltungstherapie geeignet.

  • Abb. 5: Sondierungstiefen während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.
  • Abb. 6: Klinisches Attachmentlevel während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.
  • Abb. 5: Sondierungstiefen während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.
  • Abb. 6: Klinisches Attachmentlevel während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.

  • Abb. 7: Bluten auf Sondieren während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.
  • Abb. 8: Schmerzempfinden während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.
  • Abb. 7: Bluten auf Sondieren während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.
  • Abb. 8: Schmerzempfinden während der parodontalen Erhaltungstherapie mittels subgingivaler Pulverstrahlung mit Trehalosepulver oder mittels Schallinstrumentierung im Vergleich.

Bei einer durchgeführten Studie an den Universitäten Leipzig und Marburg [5], wurde die Effektivität von Trehalosepulver im Vergleich zu Glycinpulver hinsichtlich der Reduktion von pathogenen Bakterien in einem subgingivalen Biofilm-Modell getestet. Die Untersuchung wurde mithilfe von Titanstäbchen in parodontalen Taschen im Schweinekiefer mittels subgingivalem Pulverstrahlen durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurde nur mit Wasser gestrahlt. Mit künstlichem Biofilm versehene Titanstäbchen wurden gestrahlt und danach die Veränderung in der Bakterienbesiedelung unter dem Mikroskop untersucht. Im Ergebnis stellten die Forscher fest, dass mit beiden Pulvern die Bakterienlast signifikant reduziert werden konnte.

Beste Wasserlöslichkeit und keine Schaumbildung

Dürr Dental hat für das neue Prophylaxesystem ein Prophylaxepulver entwickelt, das nicht nur die Zähne des Patienten schonend reinigt, sondern auch verträglich für das Praxisequipment ist, da es sich in Wasser sehr gut löst und nicht schäumt. Füllten bisherige Propyhlaxepulver die Sammelkassetten der Amalgamabscheider allzu rasch mit Rückständen von Prophylaxepulvern auf, geschieht dies mit den wasserlöslichen Trehalosepulvern nicht; somit ist weniger oft ein Austausch notwendig; Kosten können eingespart werden.

Noch entscheidender jedoch ist das Vermeiden von Schaum. Was zunächst ganz harmlos erscheint, kann ernsthafte Probleme verursachen: Stabile Schaumrückstände irritieren Füllstandsanzeiger, sodass diese den Füllstand nicht mehr korrekt anzeigen können. Sie dringen durch Dichtungen, lagern sich in Zentrifugentrommeln ab und setzen dentale Saugsysteme und insbesondere Amalgamabscheider schachmatt. Schaum entsteht durch die speziellen Zusammensetzungen der jeweiligen Prophylaxepulver. Die Lunos® Prophylaxepulver zeichnen sich auch hier durch sehr geringe Schaumbildung aus.

Im Test zeigt Trehalose eine bessere Wasserlöslichkeit als Natriumbicarbonat, Erythritol und Glycin. In einem Strahlversuch über die Dauer von 3 Minuten wurden vier Pulverwassergemische (Natriumbicarbonat, Erythritol, Glycin und Trehalose) in Glasgefäßen aufgefangen [6]. In der visuellen Beurteilung der aufgefangenen Flüssigkeiten kann Trehalose eine vergleichsweise bessere Wasserlöslichkeit attestiert werden – nach einer Stunde erscheint die Flüssigkeit klar. Zudem neigt das Pulver-Wasser-Gemisch nicht zur Schaumbildung an der Oberfläche, die bei den anderen Pulvern beobachtet werden kann. Für den Patienten bedeutet dies, dass das Prophylaxepulver sich nahezu rückstandslos in der parodontalen Tasche auflöst und im Mund kein sandiges Gefühl durch Prophylaxepulverrückstände zurückbleibt.

Im System gut

Neben den Pulvern und dem MyFlow Pulverstrahl-Handstück umfasst die Lunos® Prophylaxe-Linie die Polierpasten Two in One und Super Soft, einen Fluoridlack und ein Fluorid-Gel, eine Fissurenversiegelung auf Kompositbasis, das Lunos® Prophy-Kissen zur bequemen Patientenlagerung und pflegende Prophy-Wellness-Tücher. Gemeinsam sorgen diese Produkte dafür, dass die Prophylaxesitzung für das Team und den Patienten künftig noch komfortabler abläuft.


Weitere Informationen bei:

DÜRR DENTAL AG
Höpfigheimer Straße 17
74321 Bietigheim-Bissingen
Tel.: 07142 705-0
Fax: 07142 705-500
www.duerrdental.com


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