Die Greifswalder Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit Jahren mit einem körpereigenen, antimikrobiellen System im Speichel, dessen zentraler Bestandteil die Lacto- oder Speichelperoxidase (SPO) ist. Nun gelang es dem Greifswalder Team in ihrer ausgezeichneten Arbeit "Speichel-Peroxidase-Aktivität und -Konzentration in Relation zur parodontalen Gesundheit" („Salivary peroxidase activity and concentration in relation to periodontal health") einen Zusammenhang zwischen parodontaler Gesundheit und Aktivität der Speichelperoxidase nachzuweisen.
In der interdisziplinär designten klinischen Studie mit 46 Studienteilnehmern im Alter von 28 bis 53 Jahren zeigte sich: Je geringer die Aktivität des Enzyms, desto tiefer war die Zahnfleischtaschen der Studienteilnehmer. Wie Oberarzt Alexander Welk in seinem Vortrag anlässlich der Preisverleihung referierte: „Die in der Studie gezeigte Assoziation zwischen SPO-Aktivität und Taschentiefe weist auf den protektiven Charakter des SPO-Systems gegenüber der Ausbildung einer Parodontitis hin. Allerdings sollte dieser Zusammenhang in künftigen Studien mit größerer Teilnehmerzahl verifiziert werden, um eine niedrige SPO-Aktivität als einen evtl. zusätzlichen Risikofaktor nachweisen zu können.“ Sollte sich eine geringe SPO-Aktivität als Risikofaktor bestätigen, könnte man diesem im Rahmen der Therapie eventuell mittels Ergänzungspräparaten entgegenwirken.
D. Kromer-Busch
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