Implantologie

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Zuverlässige Befestigung von individuellen Keramik-Abutments an Titanbasen

26.11.2014

Abb. 1: Monobond Plus auf die gereinigte Titan-Klebefläche auftragen und 60 Sekunden einwirken lassen.
Abb. 1: Monobond Plus auf die gereinigte Titan-Klebefläche auftragen und 60 Sekunden einwirken lassen.

Seit einiger Zeit können individuelle Hybrid-Abutments und Hybrid-Abutment-Kronen aus Lithium-Disilikat hergestellt werden. Diese neuartigen Restaurationen zur Einzelzahnversorgung auf bereits gesetzten Implantaten sind eine interessante Alternative zu konventionellen, industriell hergestellten Abutments aus Titan oder Zirkoniumoxid.

Der Werkstoffbegriff Hybrid definiert hier eine Werkstoffkombination aus konfektionierter Titanbasis und patientenindividuellem Keramik-Abutment. Auf ein inkorporiertes Hybrid-Abutment wird anschließend die koronale Versorgung vorgenommen.

Im Gegensatz hierzu beinhaltet die Hybrid-Abutment-Krone die Funktion eines Abutments und die einer Krone in einer einzigen Konstruktion. Die Hybrid-Abutment-Krone wird direkt mit dem Implantat verschraubt und die vorhandene Schraubenöffnung nach der Eingliederung mit lichthärtendem Composite verschlossen.

  • Abb. 2: Lithium-Disilikat – 20 Sekunden mit IPS Keramik Ätzgel ätzen.
  • Abb. 3: Silanisierung der Keramikoberfläche: Monobond Plus 60 Sekunden einwirken lassen.
  • Abb. 2: Lithium-Disilikat – 20 Sekunden mit IPS Keramik Ätzgel ätzen.
  • Abb. 3: Silanisierung der Keramikoberfläche: Monobond Plus 60 Sekunden einwirken lassen.

Der Herstellungsprozess für die Keramik-Abutments kann alternativ über die Presstechnik (IPS e.max Press, Ivoclar Vivadent) oder CAD/CAM-Technik (IPS e.max CAD im System CEREC/inLab, Sirona) erfolgen. Das Prozedere der Herstellung beider Varianten orientiert sich an den systembezogenen Produktionsprozessen. Identisch ist dann das Vorgehen der Verklebung von Titanbasis und Keramik-Abutment.

Provisorisches Fixieren und Befestigen der Keramikstruktur

Vor der definitiven Verklebung der Keramikstruktur mit der Titanbasis kann eine klinische Einprobe durchgeführt werden. Nach der Einprobe und vor der Verklebung werden die gingivalen Kontaktflächen der Lithium- Disilikatkeramik durch den Einsatz geeigneter Polierer oder mittels Glasurbrand geglättet. Die definitive Befestigung des Keramikstruktur-Abutments oder der Abutment-Krone mit der Titanbasis erfolgt nach einem identischen Prozess. Hier werden unterschiedliche Werkstoffe miteinander verbunden.

  • Abb. 4: Multilink Hybrid Abutment direkt auf die Klebefläche der Ti-Base applizieren.
  • Abb. 5: Zusammenfügen: Keramikstruktur über die Ti-Base ausrichten.
  • Abb. 4: Multilink Hybrid Abutment direkt auf die Klebefläche der Ti-Base applizieren.
  • Abb. 5: Zusammenfügen: Keramikstruktur über die Ti-Base ausrichten.

  • Abb. 6: IPS e.max CAD Hybrid-Abutment und IPS e.max CAD Hybrid-Abutment- Krone nach der Verklebung.
  • Abb. 6: IPS e.max CAD Hybrid-Abutment und IPS e.max CAD Hybrid-Abutment- Krone nach der Verklebung.

Oberflächenkonditionierung

Die Klebefläche der Titanbasis wird – je nach Herstellerangaben – ggfls. bei geringem Druck mit Aluminiumoxid abgestrahlt. Nach der Reinigung wird die Klebefläche mit dem Haftvermittler Monobond Plus konditioniert. Die Lithium-Disilikatkeramik wird an den Klebeflächen zunächst mit der Flusssäure Keramik Ätzgel 20 Sekunden geätzt, wodurch ein mikroretentives Ätzmuster geschaffen wird. Im Anschluss folgt die Silanisierung dieser vorkonditionierten Bereiche, ebenfalls mit Monobond Plus.

Die definitive Verklebung

Mit Multilink Hybrid Abutment steht für die Verklebung der beiden unterschiedlichen Materialien ein idealer Werkstoff zur Verfügung. Mit der Farbausprägung HO 0 wurde ein sehr opaquer Zement entwickelt, der metallfarbene Untergründe – wie die Titanbasis – auch in einer dünnen Zementschicht farblich sehr gut abdeckt. Das selbstaushärtende Multilink Hybrid Abutment wird aus der Mischdüse direkt auf die konditionierte Titanbasis aufgetragen. Rund 2 Minuten nach der Zusammenfügung beider Teile kann vorsichtig der Zementüberschuss entfernt werden. Nach insgesamt 7 Minuten ist der Werkstoff auspolymerisiert. Abschließend wird der Schraubenkanal vom Zementüberschuss gesäubert und am cervicalen Bereich die Klebefuge poliert. Vor der Eingliederung werden Hybrid- Abutment oder Hybrid-Abutment- Kronen lege artis sterilisiert.


Weitere Informationen unter:

Detaillierte Informationen über diesen Prozess der Verklebung erhalten Sie unter www.ivoclarvivadent.de.


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