Der Orthophos SL ist ein besonders hochwertiges und modernes Röntgengerät, das gestochen scharfe und kontrastreiche Bilder liefert. Ich habe mir das Gerät im Mai 2016 auf Empfehlung eines fachkundigen Kollegen angeschafft, weil ich meine Diagnostik mithilfe modernster Röntgentechnologie weiter optimieren wollte. Eine präzise Befundung ist mir für meine Arbeit als Kieferorthopäde sehr wichtig. Meine Wahl fiel auf den Orthophos SL in der Ausführung 2D auch deshalb, weil er über zwei innovative Technologien verfügt: den Direct Conversion Sensor und das Sharp-Layer-Verfahren. Der Direct Conversion Sensor (DCS) wandelt Röntgenstrahlung direkt in elektrische Signale um, was die Ausbeute an Bildinformationen sichtbar verbessert. Das Sharp-Layer(SL)-Verfahren erstellt mehrere tausend Ansichten während eines Umlaufs und passt die Panoramakurve dabei automatisch auf die individuellen anatomischen Eigenschaften des Patienten an.
Beide Technologien gemeinsam sorgen für eine Bildqualität, die absolut begeistert: PA-Spalt, Schmelz-Dentin-Grenze und Knochenbälkchen lassen sich so gut erkennen wie nie zuvor. Für die zeichenscharfen Aufnahmen benötigt der Orthophos SL dank seiner innovativen Features nur eine geringe Strahlendosis. Die kann man als Behandler sogar noch weiter verringern, indem man – je nach Indikation – den Unteroder Oberkiefer ausblendet, eine Quadrantenauswahl trifft oder den Quick-Modus wählt. Wenn ich heute die mit dem neuen Gerät aufgenommenen Röntgenbilder betrachte, habe ich das Gefühl, jahrelang im dichten Nebel unterwegs gewesen zu sein. Dieser technische Fortschritt ist so spektakulär, dass ich nur allen Praxen empfehlen kann, daran teilzunehmen.
Kompatibel zum bestehenden System
Ein weiteres entscheidendes Kriterium für die Anschaffung des Orthophos SL war die Kompatibilität zu meinen bestehenden Systemen. Ich hatte bis dahin mit dem Orthophos DS gearbeitet und konnte daher meine Datenbank übernehmen und alle Bilder aus der Vorgängerversion der Sidexis-Software in die neue Version importieren. Auf eine sorgfältige Dokumentation lege ich großen Wert. Die ist auch im Hinblick darauf nötig, dass Kinderröntgenbilder noch nach dem 18. Geburtstag des Patienten zehn Jahre lang aufbewahrt werden müssen. Zudem ist meine Datenbank mit dem Abrechnungsprogramm gekoppelt. Wenn sich Daten ändern, muss ich sicherstellen können, dass die Bilder dem richtigen Patienten zugeordnet werden.
Weil ich mit dem Orthophos SL bei einem Dentsply-Sirona- System bleibe, habe ich keine Probleme mit doppelt angelegten Patientendateien und verteilten Bildern. Darüber hinaus bietet mir die Benutzeroberfläche viel Komfort: Öffne ich die Patientenakte, sehe ich die erstellten Röntgenbilder chronologisch geordnet auf einen Blick. Somit kann ich schnell erkennen, wie sich die Mund- und Zahnsituation des Patienten verändert hat. Auch wenn die Prozesse gleichgeblieben sind, braucht es jetzt ein wenig Geduld bei der Verarbeitung von Bildinformationen über Sidexis, da die hochauflösenden Dateien größer sind.
Tipp an meine Kollegen: Der Orthophos SL verfügt über ein elegantes Design und wirkt auch in kleinen Räumen nicht erdrückend. Achten Sie dann aber auf eine gute Raumbelüftung. Aus eigener Erfahrung habe ich aber gelernt, dass man hochmoderne Röntgengeräte wie den Orthophos SL nicht in zu kleine Räume stellen sollte. Denn die leistungsfähige Technik braucht Lüfter, das kann in kleinen Räumen zu erhöhten Temperaturen führen.
Patienten profitieren von präzisen Diagnosen
Von der Anschaffung des Orthophos SL profitieren meine Patienten natürlich am meisten – und das gleich mehrfach. Die wichtigsten Vorteile sind eine verbesserte Diagnose und eine geringere Strahlenbelastung durch die Möglichkeit, gezielt einzelne Quadranten zu röntgen. Die größere Sichtbarkeit von Strukturen und Details ist auch schon bei alltäglichen Diagnosen hilfreich – zum Beispiel für die Erkennung von Karies im Anfangsstadium. Seltener sind unerwartete Entdeckungen wie die im nachfolgend geschilderten Fall, als das brillante OPG ein Fibrom im Unterkiefer meines Patienten zeigte, was mit älteren Geräten ohne DCS nicht möglich gewesen wäre.
Patientenfall
Ein 49-jähriger Patient mit Deckbiss kam in meine Praxis, um seine Zähne begradigen zu lassen. Er brachte zwei Röntgenaufnahmen von zwei unterschiedlichen Vorbehandlern mit. Die erste OPG-Aufnahme vom 20.06.2011 zeigt keinerlei Auffälligkeiten (Abb. 1a und b). Auch auf dem zweiten OPG vom 15.06.2015 sind normale Strukturen zu sehen und lediglich eine etwas hellere Stelle, die auf eine höhere Knochendichte hinweisen könnte (Abb. 2a und b). Da sie aber kaum zu erkennen ist, hätte auch ich ihr vermutlich keinerlei Bedeutung geschenkt. Für eine präzise kieferorthopädische Anfangsdiagnostik habe ich ein OPG der aktuellen klinischen Situation mit dem Orthophos SL angefertigt, auf dem ein Fibrom sichtbar wurde. Die hellen Strukturen im dunklen Nerveneintrittsbereich sind deutlich zu erkennen (Abb. 3a und b). Aus dem anschließenden DVT ergab sich ein Verdacht auf ein ossifizierendes Fibrom. Differenzialdiagnostisch galt es, ein zementierendes Fibrom, ein Zementoblastom oder Osteoblastom auszuschließen. Es wurde eine histologische Abklärung angeraten.
Fazit
Ich persönlich lege größten Wert darauf, meinen Patienten die modernsten und damit bestmöglichen Diagnoseverfahren anzubieten. Dieser Fall bestätigt mich in dieser Einstellung. Für Röntgenbilder dieser Qualität gilt: Je eher eine Früherkennung möglich ist, desto besser wird die Prognose der Erkrankung.
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