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mit dem Wohnmobil entlang der französischen Atlantikküste

Grenzenlose Freiheit auf 4 Rädern

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Urlaube im Wohnmobil (WoMo) oder Campingbus voll im Trend – und das aus gutem Grund. Denn schließlich hat man seine Wohnung im Urlaub quasi mit dabei, von der Küche bis zum Schlafzimmer. Wir haben uns daher mit unserem WoMo Nellie auf den Weg durch die Normandie und die Bretagne gemacht und sind mit einigen Tipps und noch mehr Eindrücken zurückgekehrt.

Ein beeindruckender Granitvorsprung an der Atlantikküste – die Pointe du Raz. Helen Kersley, Hamburg
Ein beeindruckender Granitvorsprung an der Atlantikküste – die Pointe du Raz.
Ein beeindruckender Granitvorsprung an der Atlantikküste – die Pointe du Raz.

Bretagne – schroffe Klippen und pulsierende Hafenstädtchen

Unser Weg führt uns dabei vom Süden der Bretagne in Richtung Belgien, wo wir den Trip mit einem Besuch des W-Festivals am Strand von Oostende ausklingen lassen wollen. Dass dieses Jahr die Bretagne und die Normandie auf dem Programm stehen, hat gleich mehrere Gründe: Raue und wildromantische Küsten, traumhaft schöne Strände und Buchten sowie quirlige Städtchen und eine beeindruckende Natur faszinieren die Besucher seit jeher. Und es gibt einen weiteren wichtigen Pluspunkt: Frankreich gehört mit Sicherheit zu den camperfreundlichsten Zielen Europas überhaupt.

Bunt und lebhaft: Audierne

Einer unserer ersten Stopps ist das Fischerdorf Audierne, das sich heute allerdings in erster Linie mit einem modernen Yachthafen präsentiert. Von der ehemaligen Fischerei übriggeblieben ist vor allem die Austernzucht – Grund genug also, sich in einem der Restaurants entlang des Hafens sowohl diese leckere Spezialität als auch gleich einen ganzen Hummer zu gönnen. Geschmacklich ein absoluter Traum und preislich meilenweit von den deutschen Kursen entfernt.

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Dank der App „Park4night“ finden wir auf einem etwas höhergelegenen Parkplatz auch gleich einen wunderbaren Schlafplatz für die Nacht in Laufweite. Weiter geht es am nächsten Morgen nach Pointe du Raz an der Atlantikküste. Hier sehen wir auch das erste Mal die schroffen Klippen, die geradezu sinnbildlich für die ganze Bretagne stehen.

Wahrlich eine Delikatesse – der Hummer. Helen Kersley, Hamburg
Wahrlich eine Delikatesse – der Hummer.
Der Yachthafen von Audierne. Helen Kersley, Hamburg
Der Yachthafen von Audierne.

Von einem perfekt präsentierten Stellplatz hat man die Möglichkeit zu gleich mehreren Rundgängen, die einem die ganze Schönheit der Natur präsentieren. Es zieht uns weiter entlang der Brignogan-Plages, wo man sich immer wieder von einsamen Stränden und tollen Buchten verzaubern lassen kann und die Seele baumeln lässt.

Tréguier – inspirierende Altstadt 

Lohnenswert ist ein Besuch der Fachwerkstadt Tréguier. Helen Kersley, Hamburg
Lohnenswert ist ein Besuch der Fachwerkstadt Tréguier.

Ein weiteres Highlight erwartet uns in der wunderschönen Fachwerkstadt Tréguier. Sie eignet sich perfekt für den nächsten Zwischenstopp. Wie so oft in Frankreich, hat man auch hier für einen perfekten und zudem kostenlosen Stellplatz am Fuße der Stadt am Fluss gesorgt, von dem man spielend einfach in die faszinierende Altstadt mit seinen Gassen, kleinen Plätzen und der zentralen Kathedrale hinauflaufen kann.

Zudem kann man sich natürlich auch hier kulinarisch den lokalen Leckereien hingeben – lokalem Wein, Cidre oder Bier inklusive. Begeistert starten wir am Morgen mit Nellie und freuen uns schon riesig auf die nächsten beiden Stationen: Auf uns warten Saint Milo und Mont-Saint-Michel – beides Ziele, die bei keinem Besuch in der Bretagne/Normandie fehlen sollten.

Absolutes „Must-see“: Saint Milo und Mont-Saint-Michel

Ein UNESCO Kulturerbe – der Klosterberg Mont-Saint-Michel. Helen Kersley, Hamburg
Ein UNESCO Kulturerbe – der Klosterberg Mont-Saint-Michel.

Standen bisher vor allem Natur und kleine Ortschaften auf dem Plan, folgt mit Saint Malo eine richtige Küstenstadt – mit alter Stadtmauer, pittoresker Altstadt, reichlich Shoppinggelegenheiten und natürlich dem nur bei Ebbe zu Fuß erreichbaren Fort National. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, den ganzen Tag in der Stadt zu genießen – kulinarisch, kulturell oder beim Einkaufen. Kommt dann noch etwas Wind dazu, erlebt man zusätzlich, wie das Meer kraftvoll gegen die Mauern der Küstenstraße schlägt.

Zum Abschluss der Bretagne bzw. als Startpunkt in die Normandie folgt dann noch Mont-Saint-Michel. Schon von Weitem ragt bei der Anreise die beeindruckende Silhouette aus dem Wattenmeer heraus. Der Klosterberg – dessen erste Ursprünge auf das Jahr 708 zurückgehen – ist eines der beliebtesten Touristenziele in Frankreich überhaupt und zudem noch UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir wundern uns also nicht, dass der Stellplatz für WoMos bereits voll ist, parken Nellie einfach etwas außerhalb und besuchen das alte Kloster von dort aus mit dem Fahrrad. Aus Licht- und Besucherstromgründen empfiehlt sich ein Besuch am ehesten frühmorgens oder am späten Abend. Zu diesen Zeiten lassen sich die besten Fotos machen und Menschenmassen vermeiden.

Normandie – auf den Spuren der Landung der Alliierten

Was mit dem Eintritt in die Normandie sofort auffällt: Zum einen ist das britische Gefühl, welches uns in der Bretagne durch die empfundene Ähnlichkeit mit Cornwall immer begleitete, plötzlich verschwunden und wird ersetzt durch eine eher flämische Prägung. Zum anderen: Immer noch wird die Normandie – vor allem an der Küste – durch die historischen Ereignisse des 2. Weltkrieges geprägt. Überall gibt es Gedenkstätten, Museen oder Soldatenfriedhöfe – die Ereignisse aus dem Juni 1944 sind permanent präsent, als die alliierten Truppen die Normandie als Ort der Landung ausgewählt hatten.

Bevor wir aber die wichtigsten Orte der alliierten Invasion besuchen (darunter Ohama Beach, Juno Beach oder die Sword Beach), besichtigen wir noch Bayoux und seinen aus dem 11. Jahrhundert stammenden Bildteppich, der die Eroberung Englands durch Guillaume le Conquérant beeindruckend darstellt und allein schon den Besuch der Stadt rechtfertigt. Danach also Ohama Beach und einige andere der geschichtsträchtigen Orte. Zugegebenermaßen erinnert heute nur noch wenig direkt an die Ereignisse vor knapp 80 Jahren.

Trotzdem ist die Geschichte allgegenwärtig und lässt einen spüren, welche Dramen sich hier im Sommer 1944 abspielten. Und spätestens, wenn man die endlosen Gräber sieht oder eines der Museen besucht, läuft es einem auch heute noch kalt den Rücken runter.

Bevor wir dann Richtung Oostende fahren – wo unser Festival auf uns wartet – haben wir noch 3 Ziele vor uns, denen wir unbedingt einen Besuch abstatten möchten: Honfleur, Etretat und Saint-Valerie-sur-Somme. Nicht verpassen sollte der Besucher dabei gerade Honfleur, ein echtes Juwel und absolutes Highlight in der Normandie.

Das Fischerstädtchen gehört mit seinen schmalen Häusern, den charmanten Gassen, den pittoresken Fachwerkhäusern und den Resten der Befestigungsanlage zu einem der reizvollsten Orte der Normandie. Ein Highlight ist die Kirche Saint Catherine, eine Seemannskirche aus dem 15. Jahrhundert und ganz aus Holz gebaut.

W-Festival – tanzen am Strand

Nach weiteren kurzen Stopps in Etretat und Saint-Valerie-sur-Somme folgt dann beim W-Festival in Oostende der musikalische Abschluss. Hier findet bereits seit mehreren Jahren ein Musikfestival statt, das sich der Musik der 1980er- und 1990er-Jahre verschrieben hat.

Der krönende Abschluss unserer Reise ist das
W-Festival in Oostende. Helen Kersley, Hamburg
Der krönende Abschluss unserer Reise ist das
W-Festival in Oostende.

Bereits ein schneller Blick auf das Line-up zeigt: Mit Acts wie Tony Hadley (Spandau Ballet), Cutting Crew, Alphaville, Sheila E. oder Holly Johnson (Frankie goes to Hollywood) haben sich hier echte Schwerkaräter versammelt, die auch heute nichts von ihren Livequalitäten verloren haben. Und so genießen wir für 5 Tage musikalische Highlights am städtischen Strand bei bestem Wetter. 

Nellie parkt dabei ca. 5 km weiter, was uns mindestens 2-mal täglich eine kurze Sportdosis per Fahrrad garantiert. Bevor es dann nach Hamburg zurückgeht, legen wir uns aber schon einmal „Early Bird Tickets“ für 2023 zu – denn nach dem Festival ist bekanntlich auch immer vor dem Festival. Was bleibt, sind zahlreiche Melodien im Ohr und vor allem die Erkenntnis, dass Bretagne und Normandie auf jeden Fall einen Besuch wert sind – am besten per WoMo.

Gewinnspiel:

Für unsere Leser verlosen wir diesmal 3 Camper Guides „Bretagne & Normandie“ von Marco Polo.

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Frankreich“ bis zum 15. Januar 2023 an Redaktion@spitta.de senden.

Für die Teilnahme am Gewinnspiel ist eine Angabe von personenbezogenen Daten erforderlich. Der Teilnehmer erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von ihm übermittelten Daten für die Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Informationen:

Allgemeines: Kaum ein anderes Land ist so wohnmobilfreundlich wie unser Nachbarland Frankreich. Das Land ist mit knapp 550.000 qm2 das viertgrößte Land Westeuropas und ist im Inland in 13 Großregionen mit 96 Départements aufgeteilt. Die Anreise mit dem Wohnmobil ist über verschiedene Länder (z.B. Deutschland, Schweiz, Luxemburg oder Belgien möglich).
Straßen: Frankreich verfügt über gut ausgebaute Autobahnen („autoroutes“), für die jedoch gestaffelte Mautgebühren anfallen. Bessere Alternativen für WoMos sind daher die Routes Nationales („RN“) und Routes Departementales, die in etwa unseren Landstraßen entsprechen.
Beide werden oft vom Kreisverkehr unterbrochen, was viele Wohnmobilfahrer allerdings abschreckt. Mautgebühren: Mautgebühren werden mit „péage“ gekennzeichnet, die Bezahlung erfolgt in der Regel bar oder per Kreditkarte an Automaten. Das Ticket gilt dann 24 Stunden.
Empfehlenswerte Reiseliteratur: Viele hilfreiche Tipps, Hinweise, Adressen und praktische Infos finden sich im informativen Reiseführer „Camper Guide Bretagne & Normandie“ von Marco Polo, 216 Seiten, Preis: 19,95 Euro, ISBN: 978-3-8297-3193-5. Fakten, Praktisches sowie zahlreiche darüber hinaus gehende Informationen zur ganzen Region finden sich auch in den umfassenden Reise-Taschenbüchern „Normandie“ (312 Seiten, Preis: 18,95 Euro, ISBN: 978-3-616-02126-3) bzw. „Bretagne“ (304 Seiten, Preis: 18,95 Euro, ISBN: 978-616-02134-8) von DUMONT.

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