Das Sorell Hotel Zürichberg – Höhepunkt im wahrsten Wortsinn

Fantastisch ist der Blick vom Balkon meines Zimmers im Sorell Hotel Zürichberg: Zwischen Wiesen, Feldern, üppigem Wald, den Häusern an der „Goldküste“ ganz unten und sich hintereinander schiebenden Bergketten drüben auf der anderen Seite liegt der Zürichsee wie ein blaues breites Band. Unter tiefblauem Himmel schiebt sich eine weiße Wolkenformation träge dahin.
Tief atme ich die würzige Wiesenluft ein und genieße den Blick. Zwei unschöne Kastenbauten im Vordergrund auf dem Nachbargrundstück blende ich einfach aus. Schnell bereite ich mir einen duftenden Kaffee, den ich verträumt auf dem Balkon genieße. Kofferauspacken hat Zeit.
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Balkon des Zimmers Sorell Hotel Zuerichberg.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper -
Sorell Hotel Zuerichberg, von der Tram kommend gesehen.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper
Nachhaltigkeit und persönlicher Service
Ich vertiefe mich in die interessante Geschichte des wunderschönen Hotels – immer mal wieder mit Blick auf den Zürichsee. Das Haus wurde um 1900, also am Ende des Fin de Siècle, gebaut. Philanthropisch engagierte Damen der besten Gesellschaft hatten einige Jahre zuvor einen „Frauenverein für Mäßigkeit und Volkswohl“ (ZFV) gegründet auf Initiative von Susanna Orelli, dem 5. Kind einer wohlhabenden Bauernfamilie.
Schon früh hatte sie sich sozial sehr engagiert. Ein nüchternes „Kurhaus“ oben auf dem Zürichberg aus Ziegeln mit einem Kursaal als Anbau wurde errichtet. Es sollte ein Pendant sein zum Grand Hotel Dolder, das kurz zuvor in der Nähe für den neureichen Geldadel Zürichs entstanden ist.
Dort wurde Champagner kredenzt, hier gesunder Apfelsaft. Die Damen wollten damit den beängstigend zunehmenden Alkoholismus bei grassierender Armut und durch „Überkinderung“ stoppen. In Zürich hatten sie bereits Restaurants ohne Alkoholausschank eröffnet.
Trotz enormer Baukosten des „Hotels Zürichberg“ wurden damals für die Übernachtung mit Vollpension nur 3 Franken berechnet. Gewinn stand nicht im Vordergrund. Längst wurde das Hotel innen umgebaut und den heutigen Anforderungen angepasst – unter Beibehaltung der kostbaren Holzfußböden und des schönen alten Ambientes.
Nachhaltigkeit und persönlicher Service stehen im Vordergrund, wie bei allen Hotels der 2002 gegründeten Sorell Hotelgruppe – benannt nach Susanna Orelli. Mit 4 Sternen ausgezeichnet und exzellenter Gastronomie – selbstverständlich mit Alkohol und gemütlicher, großer Bar gleich neben der Rezeption – schaut es heute hoheitsvoll hinunter auf Zürich und den See. Gern kommen mittags und abends Gäste aus Zürich herauf, um die vorzügliche Küche, den Wein und nicht zuletzt den märchenhaften Blick zu genießen.
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Sorell Hotel Zürichberg Terrasse vor der großen Bar.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper -
Schneckenhausähnlicher Anbau mit 30 Gästezimmern.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper
Nicht zu vergessen ist das reizende, aufmerksame Personal. Vom ersten Frühstück an, das an Auswahl plus à la Carte nichts zu wünschen übrigließ, wusste man, welche Kaffeeart ich bevorzuge – egal, ob ich im Restaurant, der vorgelagerten Terrasse oder im Gartenrestaurant sitze.
Persönlicher Service ist wichtig. Das fiel angenehm auf bei der Ankunft an der Rezeption und dann am ersten Morgen.
Als ich im Parterre vor dem Frühstücksrestaurant stehe, sehe ich rechts einen langen Gang, der im Nichts zu enden scheint. „Wohin führt er?“, frage ich später den überaus kompetenten Concierge.
„In den neuen Anbau. Darf ich Ihnen den zeigen?“ Gern natürlich.
Ich bin verblüfft: Am Ende des Ganges betritt man über wenige Stufen einen weiten, sich wendelartig hinaufschwingenden Anbau, von dem an der einen Seite Türen abgehen. Junge Yucca-Palmen leuchten in der Sonne im als Rondell gestalteten Parterre. „Das ist unser in Art eines Schneckenganges angelegter Neubau mit 30 Gästeräumen – alle mit nicht einsehbarem Balkon.“
Vom Park aus wirkt der Anbau wie ein holzverkleideter Pavillon. Darunter bohrt sich in derselben „schraubenartigen“ Bauweise die Garage mit Platz für 76 PKWs in die Tiefe.
Genial und platzsparend auf einem Berg ist diese Architektur. Denn die Rückseite des Hotels wird wie schützend gerahmt von dichtem Wald mit herrlichen, uralten Bäumen. Er lockt förmlich zu einem Abendspaziergang vor dem Schlafengehen oder ausgiebigem Joggen nach dem Aufstehen.
Führung „Secret Doors of Mysterious Zürich“
Auch ohne Auto hat der Gast beste Verbindung zum Hotel. Kurvenreich fährt die Tram Nr. 6 vom Hauptbahnhof Zürich hinauf zum Zürichberg mit Endstation Zoo. Den lässt man rechts liegen, geht stattdessen geradeaus 5 gemächliche Minuten zwischen Wald und Grünflächen aufwärts.
Ebenso geht es natürlich bequem und umweltfreundlich abwärts. Das nutze ich am nächsten Morgen und treffe mich mit Gästeführer David Brown. Thema der Führung ist „Secret Doors of Mysterious Zürich“.
Gleich nach den ersten Schritten öffnet David eine offenbar normale Haustür. Dahinter verbirgt sich die „Polybahn“, eine kurze Standseilbahn hinauf zur Technischen Hochschule (ETH). Mit der Zürich Card kann man damit einfach mal rauf und wieder runterfahren.
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Die Polybahn ist eine Fahrt wert.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper -
Viele Innenhöfe sind sehenswert - aber nur mit Führung.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper
„Es ist eine von 4 dieser Bahnen in Zürich“, verrät David. Danach verblüfft im von außen nüchternen „Amtshaus“ die „Blüemli-Halle“. Einer der 5 berühmten Giacometti-Brüder hat zauberhaft die Gewölbe bemalt.
Auch im Gebäude der Stadtpolizei soll ich die Decke im Eingang bewundern. Die Tür öffnet sich. Doch die strenge Polizistin, über der ich einen Teil der schönen Decke sehe, verweigert uns, auch nur 2 Schritte einzutreten, um die Decke komplett zu sehen – obwohl sie David kennt.
„Kommen Sie um 14 Uhr wieder. Dann ist geöffnet!“ Seltsame Logik. Noch vieles andere verblüfft, was man ohne Führung nie gesehen hätte. Auf dem Hügel des Lindenhofes mit Blick auf die Limmat steckt David einen Schlüssel in eine Hauswand – schon hebt sich wie von Geisterhand ein Teil des Straßenniveaus.
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Mit Davids Zauberschlüssel gelangt man in den Untergrund von Zürich.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper -
Mit Davids Zauberschlüssel gelangt man in den Untergrund von Zürich.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper
Wir steigen eine Treppe hinunter und stehen zwischen Mauern aus römischer Zeit. Anderswo öffnet sein Zauberschlüssel in der Tiefe eine sich lang hinziehende, immer schmaler werdende Gasse aus dem Mittelalter, an deren Ende wir uns durch eine enge Geheimtür wieder hinaus quetschen in eine lebendige Gasse mit Boutiquen. Etwas weiter weist David auf Reste römischer Bäder unter dem Glasboden hin.
So geht es weiter. Auch mit dem Reformator Zwingli und anderen Züricher Persönlichkeiten verbundene Orte streifen wir, und David öffnet Haustüren, hinter denen sich Erstaunliches verbirgt aus der Geschichte Zürichs. All das würde man als normaler „Tourist“ nie zu sehen bekommen.
Bronzeskulpturen veranschaulichen das Leben in Armut vor 100 Jahren
Nach einem Bummel durch die Gassen der Altstadt über dem linken Limmatufer fahre ich mit der Tram hinauf in mein „Paradies“, genieße ein köstliches Mittagessen mit einem Glas Wein und immer wieder den wunderbaren Blick auf See und Berge. In Ruhe schaue ich mir nun erst einmal die fast lebensgroßen Bronzeskulpturen des Züricher Künstlers Freddy Air Röthlisberger an. Schon den zu Fuß von der Busstation heraufkommenden Gast begrüßen im kleinen Park vor dem Hotel fast lebensgroße Bronzeskulpturen.
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Eine der Bronzeskulpturen im Hotelpark.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper -
Hotel Zürichberg.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper
Die erste Skulptur ist ein ausgemergeltes Kind aus der Südschweiz, das von einer der armen, kinderreichen Familien nach Italien verkauft wird, um dort in den Villen der Reichen enge Kamine zu reinigen. Daneben zieht eine alte, gebeugte Waschfrau mit dem Waschbrett unter dem Arm durch das Dorf. Ein Rutengänger bietet seine Dienste an.
Ein armes Schulmädchen verkauft Blumen. Anrührend und faszinierend lebendig im Ausdruck sind all diese „Menschenbilder“, deren Lebensumstände jeweils durch einen informativen Text erklärt werden. Es ist heute gar nicht mehr vorstellbar, dass die Schweiz – auch die Stadt Zürich – vor gut 100 Jahren so erschreckend arm war.
Davon kann man sich hier ein Bild machen – und wird es trotzdem kaum glauben. Doch auch ein Junge mit E-Roller und Handy am Ohr ist dabei.
Nun lockt zu einer Rundfahrt aber auch der Zürichsee, der mir von unten ständig zulächelt. An den hübschen Orten beider Ufer könnte man aussteigen und später weiterfahren. Doch ich möchte einfach den See genießen mit der immer grandioser werdenden Bergkulisse.
Zurück am Limmatquai steige ich um in das Limmatboot und sehe Zürich nun aus einer ganz anderen Perspektive. Eine Attraktion für sich ist Kapitän Hüttner mit seinem langen, zu einem Zopf geflochtenen Bart, der gern erklärt, was zu sehen ist, und auch erlaubt, ein Foto von ihm zu machen.
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Zürich von der Limmat aus gesehen.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper -
Eine Fahrt auf dem Zürichsee darf nicht fehlen.
© Dr. phil. Renate V. Scheiper
Endstation ist das Landesmuseum, für das man auch einige Stunden Besichtigung einplanen sollte. Nur wenige Minuten sind es von hier zur Tram Nr. 6. Doch ich gehe einige Schritte weiter, fahre mit der Polybahn hinauf zur ETH, steige dort in die Tram Nr. 6 und bin kurz darauf zurück in meinem paradiesischen Refugium auf dem Zürichberg. Fernab jeden Trubels genieße ich ein köstliches Abendessen mit Weinbegleitung und den Sonnenuntergang.
Gewinnspiel | ||
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Was heißt ZFV? Zu gewinnen sind 3 Übernachtungen mit Frühstück für 2 Personen. Die richtige Lösung senden Sie per Mail mit dem Stichwort „Zuerichberg“ an Für die Teilnahme am Gewinnspiel ist eine Angabe von personenbezogenen Daten erforderlich. Der Teilnehmer erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von ihm übermittelten Daten für die Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Personen, die in der Dentalbranche tätig sind.
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