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Kick-off Day am 22. Januar 2022 – Präsenz und Online

Cerec Master: vielfältige Pfade einer neuen Software

Für die „Cerec Family“ findet ein neues Symposion als Jahresauftakt am 22. Januar 2022 in Düsseldorf statt – als Präsenz- und Onlineveranstaltung. Viele Themen, neue Erfahrungen mit dem „Digitalen Office“ und natürlich Kollegenkontakte erwarten die Teilnehmer. Nachfolgend ein Bericht über einen 2-tägigen Kompaktkurs über die neue Software und CAD/CAM-Funktionen.

CAD/CAM-Arbeitsplätze aus eigener Ressource des Cerec Masters Club für die Kursteilnehmer. Kern
CAD/CAM-Arbeitsplätze aus eigener Ressource des Cerec Masters Club für die Kursteilnehmer.
CAD/CAM-Arbeitsplätze aus eigener Ressource des Cerec Masters Club für die Kursteilnehmer.

Die Parameter als Einstellfunktionen im Betriebssystem entscheiden über die Abläufe nach der digitalen Intraoralabformung, in der Modellphase, beim Konstruieren, in der virtuellen Artikulation, bei der Werkstoffauswahl und beim Ausschleifprozess. Das CAD/CAM-Verfahren heute ist nicht mehr vergleichbar mit dem technischen Stand vor wenigen Jahren. Besonders die Cerec-Software 5.2 bietet ausgefeilte, restaurative Lösungen für viele Indikationen, verarbeitet Daten von bildgebenden Systemen, bereitet chirurgische Schritte vor, simuliert prothetische Versorgungen nach funktionellen Prinzipien bevor die finale, invasive Behandlung beginnt. 

Hardware und Software haben sich in jüngster Zeit schnell weiterentwickelt, so dass Cerec- und inLab-Anwender in Praxis und ZT-Labor immer wieder gefordert sind, mit den neuen Techniken „Schritt zu halten“. Dies nahmen die Cerec Masters zum Anlass, auf einem 2-tägigen „Kompaktkurs SW 5.2“ in Düsseldorf CAD/CAM-Anwendern unter der Leitung von Dr. Andreas Kurbad, Viersen, auf den neuesten Stand der Software-Nutzung zu bringen. 

Parameter bestimmen das Ergebnis 

So wie der Industrie-Standard 3.0 die Automatisierung komplexer Abläufe durch programmierbare Elektronik organisiert, um ein Produkt exakt nach vorgegebenen Bedingungen zu produzieren, werden auch beim Cerec-System die Prozesse von Parametern gesteuert, die mit Standardeinstellungen arbeiten. In einem speziellen klinischen Fall können die Parameterdaten aber auch „personalisiert“ werden. 

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Die Spacer-Einstellungen sind abhängig von der Art der Präparation (Stumpfwinkel), der Befestigungstechnik und der Präzision der Schleifeinheit. Bei Restaurationen wie Inlay, Onlay, Krone und Veneer bestimmt der Spacer den Raum radial und okklusal unter der Restauration bis zur Präparationsgrenze – standardisiert auf 120 ?m für den späteren Befestigungszement.

Hingegen bestimmt die Klebefuge den Zwischenraum am Präparationsrand. Bei Einsatz der Adhäsivtechnik kann der Klebe-spalt unterhalb der Restauration erweitert werden – außer im direkten Fügebereich. 

Die minimale Schichtstärke des Restaurationswerkstoffs kann radial und okklusal gemäß den Vorgaben der Materialhersteller unterschiedlich eingestellt werden. Von der Software wird in Anhängigkeit von der eingestellten Mindeststärke eine transparente, blaue Hülle generiert und in der Design- und Herstellungsphase angezeigt. Ist die blaue Hülle während des Designs der Restauration sichtbar, ist dies ein Hinweis, dass die Wandstärke an der betreffenden Stelle nicht der Mindestabmessung entspricht – also zu dünn ist.

Dies kann im Fall einer nicht ausreichenden Präparationstiefe zu einem ungünstigen Design führen (insuffiziente Anatomie, extrem flache Fissuren). Um die Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten, muss die Wandstärke korrigiert werden. 

Mit der Kontaktstärke approximal und okklusal wird die Durchdringung der Kontaktflächen bei statischer Artikulation vorgegeben. Wird die Restauration nur poliert, erfolgt im Erstvorschlag der Konstruktion ein geringer Materialabtrag.

Im Fall einer geplanten Glasur wird hingegen eine geringe Menge aufgetragen. Bei Nutzung des virtuellen Artikulators werden die dynamischen Bewegungen bei der Kontakt-stärke berücksichtigt. 

Präparationsgrenze und Frühkontakte sofort im Blick 

Eine klare Präparationsgrenze stellt die Ikone „Präparationsanalyse“ sicher. Der Kantenfinder detektiert den Präparationsrand; nachzuarbeitende Bereiche sind automatisch gelb markiert und fordern zur Korrektur auf. Die „Modellanalyse“ prüft die okklusalen Modellkontakte sowie die Modellachse, um die funktionelle Situation abzubilden. 

Okklusalkontakte werden von der Software in Farbnuancen dargestellt. Dunkelblau mit türkisen Punkten entspricht mit 100 ?m dem Idealkontakt; Frühkontakte kündigen sich mit roten Flächen an. Sollten ausgeschliffene Restaurationen zu hoch sein, wird mit dem Parameter Okklusaler Offset das Schleifergebnis abgeflacht, die Minimalwandstärke jedoch nicht beeinflusst. 

Die Mindestwandstärken der Restauration werden radial und okklusal kontrolliert. Um Aussprengungen und das Keramiksplittern beim Ausschleifen zu vermeiden, erfolgt vorsorglich eine Randverstärkung. Durch die Verstärkung von 50 ?m entsteht eine positive Stufe außerhalb der Präparationsgrenze.

Im Rahmen der Eingliederung wird der verstärkte Rand weggeschliffen. Die Instrumentengeometrie im Boden der Restauration wird mit einer Fräserradiuskorrektur berücksichtigt. Hinterschnitte innerhalb der Präparationsgrenze werden im Restaurationsboden ausgeblockt. 

Bei implantatgetragenen Abutments mit Multilayergerüst (Zirkonoxid) wird die Schulterbreite des Abutments oder des Teleskops vorbestimmt, ebenso der Teleskopwinkel mit 7 Grad. Keramik-Mindestwandstärken werden radial und okklusal vorgegeben. Als Spacer für den Adhäsivraum unter der Krone werden 120 ?m gespeichert, nicht jedoch an der Präparationsgrenze.

Die minimale Materialstärke an den nach okklusal gerichteten Flächen wird überprüft. Für das Zwischenglied definiert der linguale Öffnungswinkel den Anstieg im basalen Bereich in oraler Richtung.

Für das Modell ist die Schnittbreite der Segmentierung und der Basisplattenabstand digital hinterlegt. Pin-Durchmesser und Pin-Abstand können speziell eingestellt werden. 

Virtuell Artikulieren – weniger Einschleifen 

Die Prüfung der Funktion kann im virtuellen Artikulator mit voreingestellten Mittelwerten erfolgen. Kiefergelenkspezifische Werte können aus der Röntgenaufnahme, aus den Werten des Gesichtsbogens oder aus diversen elektronischen Registriersystemen übernommen werden. In der Software sind die Schenkel des Bon-will-Dreiecks und der Interkondylenabstand eingerichtet, ebenso die sagittale Gelenkbahnneigung auf 35 Grad, der Bennett-Winkel auf 15 Grad.

Mit diesen Informationen kann die Bewegung des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer exakt durchgeführt werden. Ein FGP (functionally generated path) für die dynamische Okklusion kann berechnet werden, um Einschleifkorrekturen im Rahmen der Eingliederung zu minimieren. 

Im Rahmen der Befundung bietet das OraCheck-Analysemodell ein objektives Hilfsmittel für Behandlungsentscheidungen und zur Dokumentation von anatomischen Veränderungen. Komplexe Vergleiche unterschiedlicher, dreidimensionalen Scans ermöglichen auch eine Kontrolle der Behandlungsergebnisse, detektiert Stellungsveränderungen der Zähne während einer KfO-Behandlung, kontrolliert Parodontal-Therapien, den Volumenaufbau in der Chirurgie, z.B. bei der Vorbereitung des Implantatlagers. Mit zeitversetzten Intraoralaufnahmen macht die Software auch Erosionen, Abrasionen, Abplatzungen, Zahnwanderungen, Funktionsstörungen und Gewebeveränderungen sichtbar. 

Prinzipiell können alle voreingestellten Parameterwerte verändert werden. Wenn jedoch die standardisierten Mindestwerte unterschritten werden, wird die Konformität für die MDR (Medical Device Regulation) verlassen. Insgesamt gewährleisten die voreingestellten oder individualisierten Parameter ein vorherbestimmtes und in der Folge ein exakt ausgeführtes Restaurationsergebnis. 

Digitaldaten „füttern“ den Informations-Pool 

Ausgangspunkt der software-geführten Restauration ist die digital erzeugte Intraoralaufnahme der Quadranten oder des Ganzkiefers. Bis vor wenigen Jahren lag der Intraoralscan, die virtuelle Konstruktion und die NC-gesteuerte, mechanische Ausarbeitung der vollkeramischen Restauration ausschließlich im Fokus des Chairside-Verfahrens. 

Dieser konzeptionelle Ansatz hat sich inzwischen grundlegend geändert. Heute speisen die klinisch und virtuell erhobenen Daten den zentralen Informationspool der Praxis mit Verknüpfungen für Vorsorge, Röntgenstatus, Befundung, Therapieplanung, Materialauswahl, Komponentenfertigung, Behandlung, Nachsorge und Kontrollbefund sowie die Kostenerfassung. Mit den Daten kann der Patient in die prospektive Langzeitbeobachtung der Praxis eingebunden werden.

Wiederholungsaufnahmen lassen Veränderungen an Zahnhartsubstanz, Zahnstellungen, Restaurationen sowie Gewebedefekte aufspüren. Das virtuelle Kiefermodell und angezeigte Therapielösungen bzw. Rekonstruktionen können in praxi und mit dem externen Labordienstleister virtuell-online besprochen und die Rehabilitation in angezeigten Fällen ausgelöst werden. 

Kick-off Day 2022 der Cerec Masters – Präsenz und Online (Videostream)

Dieses Symposium für die „Cerec Family“ als Jahresauftakt findet am 22. Januar 2022 in Düsseldorf als Präsenzveranstaltung und als Livestream statt. 
Es erwarten die Teilnehmer viele unterschiedliche Themen, neue Erfahrungen mit dem „Digitalen Office“ und natürlich Kollegenkontakte. Es herrscht eine beschränkte Teilnehmerzahl für die Präsenzveranstaltung. Eine frühe Anmeldung lohn. 
Details auf www.cerec.de.

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