Mundtrockenheit? Fluoridschutz für die Zähne
Viele Menschen ab dem 60. Lebensjahr leiden unter Mundtrockenheit (Xerostomie) und reduziertem Speichelfluss (Hyposalivation) [1,2]. In der Folge kann es zu Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens kommen. Das Mundmilieu verändert sich. Das Risiko von Karies und Erosionen nimmt deutlich zu. Zu den empfohlenen Basismaßnahmen zum Schutz der Zähne gehört die Fluoridierung.
Anzeichen und Auslöser von Mundtrockenheit
Auf eine Mundtrockenheit deuten verschiedene klinische Symptome hin. Dazu zählen: veränderte Gingiva, trockene Mukosa, zäher Speichel, eine nur geringe sichtbare Menge an Speichel, aufgesprungene Lippen, zerfurchte, trockene Zunge, ein Brennen der Schleimhaut, reichlich Zahnbelag, mehr Karies und Halitosis.
Eine Mundtrockenheit kann unterschiedliche Auslöser haben, wie z. B. Medikamenteneinnahme, chronische Erkrankungen, Bestrahlung im Kopf- und Nackenbereich, Dehydratation, eingeschränktes Kauvermögen, Mundatmung und Stress. Am weitesten verbreitet tritt eine Xerostomie als Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme auf. Aufgrund von Allgemeinerkrankungen sind ältere Menschen besonders betroffen [3]. Sehr gängige Präparate wie Analgetika, Antihistaminika, Antihypertonika, Antidepressiva oder Diuretika können eine reduzierte Speichelproduktion nach sich ziehen [4]. Die Kombination verschiedener Mundtrockenheit verursachender Mittel verstärkt diesen Effekt [3]. In diesem Zusammenhang sind folgende Erkenntnisse bemerkenswert: Ein Drittel der 2,1 Millionen Versicherten der BARMER GEK über 65 Jahre nimmt täglich mehr als 5 Arzneimittelwirkstoffe ein. Bei den Hochbetagten zwischen 80 und 94 Jahren ist fast jeder Zweite von der Multimedikation betroffen, und die Wirkstoffanzahl steigt auf mehr als sieben pro Tag an [5].
Aufgaben des Speichels
Eine reduzierte Speichelmenge kann sich auf die Mundgesundheit und damit auch auf die allgemeine Gesundheit sehr ungünstig auswirken. So übernimmt der Speichel doch sehr wichtige Funktionen beim Sprechen, Schmecken, Kauen und Schlucken, Reinigen der Mundhöhle, beim Schutz der Weich- und Hartgewebe gegen mechanische und mikrobielle Angriffe, bei der Verdauung, beim Transport wichtiger Komponenten wie zum Beispiel Proteinen, Puffersystemen, Ionen, beim Erhalten eines neutralen pH-Wertes und Hemmen der Demineralisation, für die Haftung und den Tragekomfort herausnehmbaren Zahnersatzes
Folgen der reduzierten Speichelmenge
Eine reduzierte Speichelproduktion greift nachhaltig in die Mundsituation ein. Da die Spülfunktion beeinträchtigt ist, etabliert sich sehr schnell bakterieller Biofilm. Proteine, welche die Adhäsion Viele Menschen ab dem 60. Lebensjahr leiden unter Mundtrockenheit (Xerostomie) und reduziertem Speichelfluss (Hyposalivation) [1,2]. In der Folge kann es zu Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens kommen. Das Mundmilieu verändert sich. Das Risiko von Karies und Erosionen nimmt deutlich zu. Zu den empfohlenen Basismaßnahmen zum Schutz der Zähne gehört die Fluoridierung. und das Wachstum von Mikroorganismen hemmen, stehen aufgrund des Speichelmangels nicht ausreichend zur Verfügung. Genauso fehlen die Puffersysteme, die Säure neutralisieren und die Zahnhartsubstanz gegen deren Angriffe schützen können. Der Transport remineralisierender Calcium- und Phosphationen kommt zum Erliegen. Das Karies- und das Erosionsrisiko steigen deutlich an, wobei freiliegende Wurzeloberflächen besonders gefährdet sind. Entzündliche Prozesse wie Gingivitis oder Mukositis entwickeln sich schneller. Traumatische orale Läsionen treten häufiger auf und heilen schlechter ab. Herausnehmbarer Zahnersatz sitzt nicht mehr optimal. Mundgeruch stört das Wohlbefinden. Oft führen Probleme beim Kauen und Schlucken und ein verändertes Geschmacksempfinden zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten. Wird begleitend zum Essen nicht ausreichend getrunken, verschärft sich die Situation. Die Betroffenen essen weniger und/oder bevorzugen weich gekochte oder flüssige Nahrung. Dies führt zu einer Schwächung der Kaumuskulatur und zu Ernährungsdefiziten, die sich nachteilig auf den Allgemeinzustand auswirken.
Schützende Fluoridierung
Im Rahmen der Behandlung von Patienten mit Mundtrockenheit gehört die Fluoridierung zum empfohlenen Basisschutzprogramm gegen Karies und/oder Erosionen [3,6]. Unterschiedliche Darreichungsformen stehen dafür zur Verfügung. Für die professionelle Applikation haben sich fluoridhaltige Schutzlacke bewährt. Ein fließfähiges Präparat wie zum Beispiel Fluor Protector S von Ivoclar Vivadent benetzt komplexe Oberflächenprofile und dringt auch zu versteckt liegenden Risikostellen vor (Abb. 1 u. 2). So erhalten Wurzelzement und poröses Dentin freiliegender Zahnhälse effektiven Schutz. Die Fluoridquelle Ammoniumfluorid, 7.700 ppm Fluorid, ist vollständig gelöst, womit das Lacksystem sofort applikationsbereit ist. Nach dem Auftragen kommt es zur unmittelbaren Freisetzung des Fluorids und einer effektiven Versorgung der Zahnhartsubstanz [7]. Neben der Zahnpasta kommt zu Hause bevorzugt ein fluoridhaltiges Gel zum Einsatz. Dank des lokalen Auftragens können die Inhaltsstoffe direkt an Ort und Stelle wirken.
Xerostomie-Patienten benötigen für die Zahn- und Mundpflege spezielle Produkte, die der besonderen Mundsituation Rechnung tragen. Dazu gehört zum Beispiel das Spezialpflege-Gel Fluor Protector Gel von Ivoclar Vivadent [8]. Neben Calcium und Phosphat enthält das Gel 1.450 ppm Fluorid, sodass es sich für die tägliche Zahnpflege eignet und auch anstelle der Zahnpasta benutzt werden kann. Den Stoffwechsel Karies verursachender Bakterien stört Xylit, während das Provitamin D-Panthenol das trockene Zahnfleisch und die gestresste Mundschleimhaut pflegt. Der pH-Wert des Gels liegt im neutralen Bereich, was sich bei freiliegenden Zahnhälsen als Vorteil erweist. Außerdem enthält es keine abrasiven Bestandteile, was wenig resistenten Wurzelzement und anfälliges Dentin zusätzlich schont. Da das Spezialpflege-Gel bei der Anwendung kaum schäumt, fällt es leicht, der Empfehlung zu folgen: „Nur ausspucken, nicht spülen.“ Das ermöglicht den Inhaltsstoffen, ihre Wirkung voll zu entfalten. Der milde Geschmack hinterlässt ein angenehmes Mundgefühl, gerade bei empfindlichen Schleimhäuten ein wichtiges Kriterium, das die Anwendungsbereitschaft erhöht.